Einmarsch der Soldaten Christi

… Doch nicht genug, die Marokkaner hatten tagelang Plünderungsrecht und jede
Freiheit. Der gesamte Stadtkern, mindestens 650 Häuser, ging in Flammen auf,
unzählige Verwundete kamen mit Dutzenden Zivilisten in den Flammen um. Über
500 Frauen und Mädchen meldeten sich nach den grauenhaften Tagen bei den
Ärzten, weil sie vergewaltigt worden waren…

 

Der Einmarsch der »Soldaten Christi«

»Befreiung« durch die Westalliierten

Leider waren die vorstehend geschilderten Grausamkeiten und Verbrechen,
denen deutsche Menschen im Osten und Südosten wehr- und hilflos ausgeliefert
waren, nicht ein Privileg der Polen, der entmenschten bolschewistischen
Soldateska der Roten Armee, der Tschechen oder der Titopartisanen. Auch
unter den Westalliierten, deren Schlachtruf nach Winston Churchills Parole
»Vorwärts, christliche Soldaten« hieß, gab es viele, die plündernd,
stehlend, raubend, vergewaltigend und mordend in die deutschen Lande
einrückten.
Am 16. April 1945 stieß im Verbande des VI. Korps der 7. US-Armee die Armee
des Generals Jean de Lattre de Tassigny durch den Schwarzwald. Die Spitze
bildete das 3. marokkanische Spahi-Regiment unter dem damaligen Major Maria
Ferdinande de Castries.
Obgleich sich in Freudenstadt keine einzige kämpfende deutsche Einheit
befand und die Stadt über 1500 Verwundete versorgte, die Oberfeldarzt Dr.
Bauer betreute, stellte sich das Regiment zum Angriff bereit und begann die
wehrlose Stadt mit 15,5-cm-Geschützen zu beschießen. Oberfeldarzt Dr. Bauer
raste ins Waldhotel Stockinger, wo in jener Zeit ein General v. Alberti sich
mit ein paar Stabsleuten befand. General Alberti funkte an die angreifenden
Franzosen dreimal im Klartext, daß die Stadt bis zu 10 km im Umkreis völlig
frei von deutschen Truppen sei.
Die Funksprüche wurden aufgefangen, aber die Franzosen reagierten überhaupt
nicht darauf und schossen weiter, bis Freudenstadt in Flammen stand.
Erst am nächsten Tag um 10 Uhr wagten sich die ersten französischen Panzer
auf den zerstörten Marktplatz der brennenden Stadt Freudenstadt. Der erste
Befehl, der gegeben wurde, lautete: Feuerlöscher einstellen!
Doch nicht genug, die Marokkaner hatten tagelang Plünderungsrecht und jede
Freiheit. Der gesamte Stadtkern, mindestens 650 Häuser, ging in Flammen auf,
unzählige Verwundete kamen mit Dutzenden Zivilisten in den Flammen um. Über
500 Frauen und Mädchen meldeten sich nach den grauenhaften Tagen bei den
Ärzten, weil sie vergewaltigt worden waren.
»Der Fortschritt«, Düsseldorf, veröffentlichte am 3. August 1951 eine Liste
von Vorkommnissen, mit denen die Franzosen Deutschland »befreiten«.
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In Schramberg (Schwarzwald) wurde am 20. April 1945 Frau Hilde Mall
verdächtigt, eine Waffe besessen zu haben,  ohne  daß  die  Behauptung
bewiesen  werden  konnte.  Sie wurde  am 20.  April  von  den  Franzosen
abtransportiert. Bis heute haben die französischen Behörden keine Auskunft
über ihren Verbleib gegeben. (Eidesstattliche Erklärung des ehemaligen
Bürgermeisters Beiter, Schramberg)
In Stuttgart-Bad Cannstatt wurden am 22. April 1945 bei einem kurzen Kampf
mit regulärer Deutscher Wehrmacht zwei Franzosen getötet und einer
verwundet. Der dort in der Nähe wohnhafte 53jährige Arzt, Dr. Dipper, nahm
sich des verwundeten Franzosen an. Am Tage darauf wurde der Arzt von einem
französischen Offizier mit der Pistole aus seiner Wohnung geholt und nach
kurzem Verhör erschossen. Seine Frau, die zu ihm eilen wollte, weil er noch
atmete, wurde von den Soldaten zurückgetrieben. Am anderen Tag brachte man
ihr als letzten Gruß einen Fünfmarkschein, auf den Dr. Dipper vor seinem
Tode geschrieben hatte: »Ich bin unschuldig.«
(Aussage Frau Dipper und Drogist Renz vor dem Amtsgericht Stuttgart-Bad
Cannstatt)
Äff städt in Württemberg wurde am 22. April 1945 von den Franzosen besetzt.
Vier Tage danach wurden von Besatzungssoldaten in einem Haus am Ortsrand aus
einem Kreis von elf Personen, die zum Gebet versammelt waren, ohne
Begründung vier Männer herausgeholt und im Hinterhof durch Kopfschüsse
getötet. Unter ihnen befanden sich ein Vater von fünf Kindern, ein
21jähriger Kriegsbeschädigter, der ein Bein in Rußland verloren hatte, und
ein Knabe aus Pforzheim im Alter von 15 Jahren. (Eidesstattliche Erklärung
des Bürgermeisters Sattler von Affstädt)
In Engen (Baden) wurde am 24. April 1945 zwei Stunden nach der Besetzung der
68jährige Fregattenkapitän a. D. Albert Scheibe, der ein Mädchen rügte, weil es sich den französischen Panzersoldaten würdelos anbot, von einem Panzersoldaten, der ihm gefolgt
war, geschlagen, in eine Seitengasse gedrängt, durch sieben Schüsse aus
einer Maschinenpistole erschossen. Der französische Kommandant, der auf
einem der nächsten Panzer saß, griff nicht ein. (Protokoll der Gendarmerie
Engen [Baden])
Fornsbach (Kreis Backnang [Württ.]) wurde am 27. April 1945 von
französischen Truppen besetzt. Bei der Plünderung des Hauses Erdbeer wurde
die Ehefrau von einem Offizier belästigt. Er forderte sie auf, ihm in den
Keller zu folgen. Sie weigerte sich. Der 5 6 jährige Ehemann, Fritz Erdbeer,
wurde daraufhin als Geisel fortgeführt. Er sollte gegen Schmuck im Werte von
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send Mark als Lösegeld am anderen Morgen wieder freigelassen werden. Als
Frau Erdbeer die Juwelen brachte, fand sie ihren Gatten tot. Man hatte den
Leichnam auf einen Misthaufen geworfen. Nach den Verwundungen zu schließen,
war Erdbeer von hinten erschossen worden. (Urkunden des Bürgermeisteramtes
Fornsbach)
Am 30. April 1945 wurden der am 28. 3. 1896 geborene August Vornfett und der
am 30. 4. 1900 geborene Ernst Kramer aus ihren Wohnungen in Schiltach
(Baden) von dem französischen Offizier Alland, der in Begleitung des Ungarn
Etienne Szakall und des deutschen Antifaschisten Franz Albert Agethen
erschien, verhaftet. Die Ehefrau Vornfett schilderte später vor deutschen
Behörden die Ereignisse wie folgt:
»In meine Wohnung kamen ein französischer Offizier und ein Ungar namens
Szakall, wohnhaft in Schiltach, die meinen Mann verlangten. Ich ging in die
Küche und wollte ihn rufen, da stießen sie bereits die Küchentüre auf und
hoben die Gewehre gegen meinen Mann. Dann wurde er abgeführt und in das
Gasthaus “Zum Bären” gebracht. Von dort ist er nachmittags im Lieferwagen
des Agethen aus Schiltach zusammen mit Ernst Kramer in Richtung nach Wolfach
weggefahren worden. Das Auto hielt dann nach Aussagen der Bewohner des
Rappensteiner Hofes beim Rappenfelsen. Kurz darauf fielen in dem
naheliegenden Wald mehrere Schüsse. Beim Nachsuchen wurden die Leichen
meines Mannes und des Ernst Kramer gefunden.«
Erst am 2. Mal erhielt Frau Vornfett die Nachricht von der Ermordung ihres
Mannes. Im Krankenhaus wurde ihr mitgeteilt, daß der Tod ihres Mannes durch
Bauch- und Genickschüsse eingetreten war.
Aber nicht genug mit der erbärmlichen Ermordung: Das Begräbnis der beiden
von dem französischen Offizier Alland ermordeten Deutschen mußte auf Befehl
der französischen Kommandantur ohne Geleit, ohne Glockengeläute und ohne
Zuschauer erfolgen. Nur die allernächsten Angehörigen durften dem stillen
Begräbnis beiwohnen.
Als sich zwei Jahre danach die deutschen Behörden mit den Helfershelfern
Szakall und Agethen befaßten, wurden ihnen mit Hinweis auf die Entscheidung
der »Direction Regionale du Contro1e de la Justice Allemande« vom 6.12.1946
die Ermittlungen entzogen. Darüber hinaus sprach ein französisches
Militärgericht, das den Fall an sich gerissen hatte, am 19. 12. 1947 die
beiden Komplicen Szakall und Agethen in Freiburg (Breisgau) frei.
Der französische Oberleutnant Deletre und der französische Leutnant Schwab
fingen gemeinsam mit dem Tschechen Milan Kovar sich im April 1945 zu ihrem
Privatvergnügen nach dem Einmarsch 55 Nationalsozialisten und Angestellte
der »Deutschen Öl-Schiefer-Forschungsgesellschaft«, um mit diesen in
Dormettingen ein Privat-KZ zu errichten.

Quelle: Ich habe leider die Quelle von diesem Auszug verloren.

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