Tschechische Ungeheuer

germanvictims.com - Grauenhafte Tschechische Kriegs- and Nachkriegsverbrechen - schlimmer wie bei Bestien vollbracht - die grauenhaftesten Verbrechen bei den Russen, Polen, und Tschechen an den ethnischen Deutschen und den Deutschen Soldaten. Diese Verbrechen waren nicht Ausnahme sondern Regel. Alle moeglichen Luegen wurden ueber die Deutschen bei den Alliierten erfunden um ihre eigenen Verbrechen zu verbergen. Die Deutschen waren die ehrenhaftensten Soldaten und hielten sich an die Geneva und Hague Konventionen.

 

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 Leidensweg Deutscher Frauen

Mehr Tschechische Verbrechen

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Tschechisches Todeslager - Die Deutschen mussten am Boden krappeln als Hunde und wurden gepeitscht.

czech death camp

Sudetenland Gestohlen

Genozid Deutscher*Tschechoslowakai

 

Auszug aus “Die Geschichte der Verfehmung Deutschlands,” Franz Seidl

Die KZ in der CSSR

Das Grauen der tschechischen KZ (56 an der Zahl), in denen 1945 die Tschechen alle nicht gleich ermordeten und nicht sofort vertriebenen Deutschen, Frauen und Kinder gefangen hielten, wurden in vielen Berichten der Welt zur Kenntnis gebracht, ohne daß sich auch nur eine Stimme oder eine Hand zur Rettung der Unglücklichen in der Welt rührte.

Die Deutschen waren - vor allem in diesen Lagern - bestialischen Massakern und unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt. Dabei war die Zeit des Protektorates für die Tschechen die Zeit des höchsten Wohlstandes und der größten Sicherheit gewesen.

“In Böhmen und Mähren war die Ernährung die beste von allen Ländern Europas. Es wurde ungeheuer verdient. Was vorher in der Tschechoslowakei nicht der Fall war, das verwirklichte die deutsche Schutzherrschaft: Vollbeschäftigung, steigender Wohlstand der Massen und sozialer Friede in den Fabriken und Betrieben. Gewiß: das deutsche Protektorat war eine Fremdherrschaft für die Tschechen; aber nie war in der Welt und in der Geschichte eine Fremdherrschaft so sozial und rücksichtsvoll gewesen wie die deutsche.”

(Vgl. hiezu: Reichenberger, Europa in Trümmern. Ferner die der UNO überreichten Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen”. Literaturangaben in Band 7 der Geschichte der Verfemung des deutschen Volkes.)

Über die tschechischen KZ schreibt Hans Udo Stein:

“Ehe man die völlig ausgeplünderten Deutschen die CSR verlassen ließ, mußten sie durch die grauenvollen Lager gehen. Einige dieser Lager haben weltweites Grauen erregt, so das Lager Budweis unter Leitung des blutigen Kommandanten Hrnecek (von den Amerikanern notgedrungen verurteilt, aber dann sofort begnadigt) und Joachimsthal, wo der Massenfolterer Frantisek Kroupa eine Hölle für die Deutschen einrichtete. Es gab 56 KZ in der Tschechoslowakei, darunter das furchtbare Lager von Pribram, wo 3000 deutsche Gefangene, meist Soldaten der Waffen-SS und Sudetendeutsche, gefangengehalten wurden, ferner die Lager von Bratrstvi und Schlackenwerth, in denen überall Deutsche gemartert wurden.”

Die Kriegserlebnisse-des-Werner-Weinlein-Nuernberg - media

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Hager Landkriegordnung - PDF

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DIE AUSTREIBUNG DER DEUTSCHEN AUS DER TSCHECHOSLOWAKEI

In der CSSR allein wurden an die  vier  Millionen  Deutsche,  die dort schon 1000 Jahre, ehe Amerika überhaupt entdeckt  war,  ansässig gewesen waren, wie Tiere zusammengetrieben  und  über  Berge und durch Flüsse erbarmungslos in endlosen Zügen aus dem Land gejagt. Nur zweieinhalb Millionen von ihnen erreichten die rettende Grenze. Weit über eine Million deutscher Männer und Frauen, Greise, Kinder und Säuglinge wurden bei dieser Treibjagd gleich räudigen Tieren erschlagen und hingemordet. Und ausgetrieben und hingemordet wurden nicht etwa nur die ehemaligen Nationalsozialisten, sondern unterschiedslos alle Deutschen.

300 000 besonders qualifizierte deutsche Arbeiter wurden als Zwangsarbeiter zurückbehalten, ebenso etwa 250 000 deutsche Kriegsgefangene in Konzentrationslagern untergebracht.

Die Austreibung und Niedermetzelung erfolgte nicht etwa im Kampfverlauf,  sondern mitten  im  Frieden;  sie  betrafen  friedliche  Bauern und Bürger; sie waren überlegter,  kalter  Mord.  Die  Deutschen  wurden einfach als vogelfrei erklärt und  mußten  weiße  Armbinden  tragen; auch die Kinder von  5  Jahren  aufwärts.  Die Säuglinge ließ  man verhungern, die Männer wurden erschlagen und die Frauen vergewaltigt und wie Vieh über die Grenze getrieben.

Die Geschichte dieses unter dem besonderen Schutz der USA  verübten ungeheuerlichen Verbrechens muß noch geschrieben  werden. Das gesamte bewegliche und unbewegliche Vermögen  dieser  an  die vier Millionen Bürger verfiel dem Staat und der  Plünderung. Der Raub war so enorm, daß die weltberühmte Beute der spanischen Konquistadoren ein Bettel dagegen war. Das  deutsche  Sudetenland war hochentwickelt und stand als Industrieland nach Belgien an zweiter Stelle in ganz Europa.  Die  deutschen Gebiete  der Tschechoslowakei hatten ein Flächenausmaß und  eine  Bevölkerungszahl  wie  etwa die Schweiz oder wie Dänemark, und auch der Lebensstandard  war kaum niedriger. Das Verhältnis der Deutschen zu den Tschechen war sowohl bevölkerungs- wie flächenmäßig etwa 1 : 2.

Wahre Orgien an Metzeleien, die die legendären Grausamkeiten der Hussiten in den Schatten stellten, begleiteten diesen gewaltigen Beutezug, dessen  Ertrag  sich  —  nach  tschechischen  Angaben  —  auf  rund 2 Milliarden Golddollar belief.

Die Austreibung erfolgte derart, daß auch im letzten sudetendeutschen Dorf schwerbewaffnete tschechische Horden erschienen. Innerhalb weniger Stunden nach deren Erscheinen mußten die Dorfbewohner antreten, wurden auf verstecktes Gold, auf  Juwelen,  Pelze, Geld und andere Wertsachen gründlich durchsucht,  dann  in  Kolonnen formiert und in Richtung Grenze getrieben. Die Haus- und Wohnungsschlüssel, Sparkassenbücher und Wertgegenstände mußten  vor dem  Verlassen  des  Heimes  offen  auf  den  Tisch  gelegt  und  höchstens 20 kg Gepäck durften mitgenommen werden.  Durch  die langen  Märsche ermüdet, warfen die meisten auch dieses letzte Gepäck noch weg, um nicht zurückbleiben zu müssen und von den Schergen, die diese endlosen Elendszüge antrieben,  niedergemacht zu werden. Wer  diesen furchtbaren Marsch überhaupt überlebte, kam nach Deutschland mit dem, was er auf dem Leibe trug.

Aus dem Bericht eines Augenzeugen,  Father  Emanuel  Reichenberger:

„Prag  war  zur  Lazarettstadt  erklärt  und  die  deutschen  Truppen abgezogen worden. Diese Situation benützten die Tschechen, die  während des zweiten Weltkrieges die  deutsche  Kriegsmaschine  in  der servilsten  Weise  bedient  hatten,  auf  gänzlich  gefahrlose  Weise  an  den wehrlosen Deutschen ihren Heldenmut zu beweisen. Am 1. Mai 1945 begann in Prag die Hatz auf die Deutschen. Auf dem Wenzelsplatz wurden die  unbewaffneten  kranken  und  verwundeten  deutschen  Soldaten an den Laternenmasten aufgeknüpft  und  Feuer  unter die  Unglücklichen  gelegt,  so  daß  sie  als  lebende  Fackeln  eines   gräßlichen Todes starben. Andere wurden vom Mob in den Straßen kurzerhand erschlagen oder erschossen.

Die  Stadt  war  von   bewaffneten   tschechischen   Truppen   besetzt,   die die  deutschen  Lazarette  stürmten,   die   Verwundeten   ermordeten,   in die deutschen Wohnungen und Geschäfte einbrachen und unter der nichttschechischen    Bevölkerung    ein    grauenvolles    Blutbad    anrichte- ten . . . In den Straßen lagen Massen  von  Leichen,  Soldaten  und Zivilisten, Frauen und  Kindern.  Die   unglücklichen  Menschen  wurden aus  den  Fenstern  ihrer  Wohnungen  einfach   auf   die   Straße   gestürzt. Tag  und  Nacht  waren   die   Todesschreie   der   unglücklichen   Menschen zu  hören  . . .  Frauen  wurden  mit  Kolbenschlägen   und   Peitschenhieben, vollkommen unbekleidet, durch die Straßen getrieben und  gezwungen, Barrikaden  zu  errichten  und  Leichen  wegzuräumen.  Viele dieser  geschändeten  Frauen  und  Mädchen   mußten   die   ermordeten eigenen Angehörigen in die Massengräber werfen. Bei der Scharnhorstkaserne wurden nicht weniger als 4000 Verwundete, die man zusammengetrieben hatte, erschossen  . . .  Die  Schwestern  vom  Roten Kreuz wurden vor den Augen aller öffentlich vergewaltigt.“

Aus dem Bericht von Martha Halke über die Niedermetzelung der Deutschen in Prag (Ostdeutsche Passion. Father Reichenberger, West- land-Verlag, Düsseldorf):

„Auf der Flucht vor den Bolschewiken kam ich aus dem Osten mit meiner neunjährigen Tochter Mitte April  1945  nach  Prag  und  nahm bei meiner Schwester in Prag-Weinberge 6 Zuflucht.  Am  5.  Mai  begann die Verfolgung der Deutschen in Prag . . . Was über uns hereinbrach, war zu  furchtbar  und  bestialisch,  als  daß  es  mit  bloßen Worten  wiedergegeben  werden  könnte  . . .  Die  tschechische  Bevölkerung  rief  trunken  vor  Haß:  ‚Erschlagt  die  deutschen  Bestien,  erschießt sie!‘ . . . Man schnitt den Deutschen mit Rasiermessern Hakenkreuze in den  Rücken   und  in  andere   Körperteile   . . .  Es  war  nicht nur die Unterschichte des tschechischen Volkes, die sich bei diesen ungeheuerlichen  Grausamkeiten  beteiligte,  auch  viel   Intelligenz   war   fest am Werk  dabei  . . .  Auf  dem  Karlsplatz  und  in  der  Rittergasse wurden gefangene Deutsche mit dem Kopf  nach  unten  an  die  Laternen  gehängt,  mit  Benzin  angegossen  und  lebendig  verbrannt  . . .  Meine Mutter  wurde  zum   Barrikadenbau   getrieben.   Ein   junger   Tscheche schlug ihr mit dem Gewehrkolben  so  lange  auf  die  Hand,  bis  sie gebrochen schlaff herunterhing, weil sie  seinem  Befehl,  mit  den  blanken Händen in einem Haufen Glasscherben zu wühlen, nicht  schnell genug nachgekommen war . . . Dann  wurden  ihr  von  einem  14jährigen Lausejungen die  Kopfhaare  abgeschnitten,  wofür  sie  ihm  zum Danke die Hand küssen mußte.  Dann  mußte  sie  trotz  der  gebrochenen Hand noch Steine tragen und wurde, weil sie den Befehl nicht ausführen konnte, so lange geschlagen, bis sie liegenblieb . . .

Die  Baracken   der   deutschen   Wehrmachtshelferinnen   wurden   erbrochen und die Mädchen von tschechischen Frauen zu Tode getrampelt. Rote-Kreuz-Schwestern  ließ  man  im  Hemd  über   den   Wenzelsplatz und die Fochstraße zum Wolschaner Friedhof laufen, wo sie mit Maschinengewehren  erschossen  wurden.  Die  Verwundeten   trieb   man aus  den  Lazaretten  und  ließ  sie  in  den   Gassen   durch   eine   immer ärger tobende Menge Spießruten laufen.“

Eine deutsche Krankenschwester berichtet über die Austreibung der Deutschen aus Brunn und ihren Todesmarsch:

„Am  30.  Mai  wurden  wir   aus   unseren   Brünner   Wohnungen   gejagt. Die ganze Nacht standen  wir  in  Massen,  Frauen  und  Kinder  und Männer, im Freien. Bei  Morgengrauen  kam  ein  tschechischer  Stabskapitän  mit  einer  Horde  von  Gendarmen  und  Partisanen  und  schrie:

“Gold,  Geld  und  Sparkassenbücher  abgeben!‘   Nach   diesem   Ruf   stürzten er selber und alle seine Begleiter auf die wehrlosen  Frauen  und Greise und entrissen ihnen alles, was ihnen wertvoll  genug  erschien. Eine alte Dame, der ein  Partisan  den  ganzen  Schmuck  geraubt  hatte, bat ihn:  ‚Mein  Herr,  ich   bitte   Sie,   lassen  Sie   mir   den   Ehering.   Er hat keinen Wert für Sie. Bald sind es 55 Jahre,  daß  ihn  mir  mein Mann vor dem Altar gegeben hat.  Ich  will  mit  diesem  Ring  begraben werden.‘ Der Tscheche schrie sie an: ‚Du alte Sau!‘ . . .

Im  Morgengrauen  begann  der  Abmarsch.  Da  die  Massen  die  ganze Nacht hatten stehend verbringen müssen, brachen  die  Alten  und Kranken schon nach wenigen Kilometern zusammen . . . Ein schweres Gewitter  überflutete  die  Straßen.  Die  müden,  vollständig  erschöpften alten Menschen rutschten auf  dem  aufgeweichten  Boden   aus  und   fielen.  Sie  wurden  aufgeprügelt  und  weitergepeitscht.  Oft  waren  sie nicht  mehr  auf  die  Füße  zu  bringen.   Die   Straßengräben   waren   gefüllt  mit  Gepäckstücken,  die   von   den   völlig   Erschöpften   weggeworfen  worden  waren.  Wer  nicht  weiter  konnte,  starb  am  Wege  oder wurde   von   der   Bevölkerung   überfallen,   nackt   ausgezogen   und   nach Schmuck und Wertgegenständen durchsucht. Zahllose wurden zu Tode geprügelt oder erschossen . . .

Nacht für Nacht wurden alle Frauen, die kranken, die alten, ja die siebzigjährigen, vergewaltigt. Die Frauen kamen jede Nacht zweibis dreimal  daran.  Ein  Soldat  wollte  ein  elfjähriges  Mädchen   mißbrauchen. Die Mutter wehrte sich mit  übermenschlichen  Kräften  und  bot sich  an  Stelle  des  Kindes  an,  um  das  Kind  zu   retten.   Die   Mutter wurde  blutig  geschlagen,   das   Kind   nicht   freigegeben   . . .   Ich   wurde in einer Nacht von fünf Soldaten vergewaltigt.“

Rhoma Churchill berichtet in der Daily Mail:

„Die  Deutschen  wurden  aufgerufen,  sich  mit  einem  Stück   Handgepäck vor ihren Haustüren einzufinden, um die Stadt für immer zu verlassen. Die Frauen hatten zehn  Minuten  Zeit,  ihre  Kinder  anzuziehen und zu packen. Vor der  Tür  waren  Geld,  Schmuck,  Uhren und Pelze abzugeben. Dann  begann  der  Marsch  zur  österreichischen Grenze . . . Im ganzen Land entstehen Konzentrationslager für die Deutschen,  die  wahllos  hingebracht  werden,  um  auf  die   Abschiebung nach Deutschland zu warten.  Sogar  Juden  und  Antinazi,  die  erst kürzlich aus den Konzentrationslagern  der  Gestapo  befreit  worden waren . . .“

Augenzeugenbericht einer deutschen Frau aus Aussig:

„Ich kam am 4. August 1945 auf  der  Flucht  nach  Deutschland  von Dux  nach  Aussig  und  nächtigte  dort  bei  tschechischen  Bekannten, deren Haus unmittelbar an der Elbe lag. Am 5. August um 11 Uhr vormittags war die ganze Stadt auf den Beinen. Aus einem Konzentrationslager in der Nähe wurden  die  deutschen  Frauen  und  Kinder herangebracht. Ich beobachtete  den  Zug  aus  einem  Fenster  des zweiten Stockwerkes, was nicht auffiel, da sämtliche Fenster von tschechischen  Zuschauern  dicht  besetzt  waren.  Unter  ohrenbetäubendem Gejohle bewegte sich der Zug, der ausnahmslos aus Frauen und Kindern bestand, darunter eine große Zahl in Kinderwagen, zur Elbebrücke.

Hier wurden den Frauen, soweit es sich  um  jüngere  handelte,  sämtliche Kleider vom Leibe gerissen und die Arme mit eigenen Kleidungsstücken  am  Rücken zusammengebunden.   Verzweifelte,   die   sich zu wehren versuchten, wurden noch auf der Brücke angeschossen  und dann über die Brücke in die Elbe gestoßen. Die ersten Ertränkungen erfolgten um 11 Uhr 20  Minuten  und  dauerten  ununterbrochen  bis ungefähr  um  16  Uhr.  Am  rechten  Elbeufer  waren,  soweit  ich   feststellen  konnte,  brückenabwärts,  eine  große  Anzahl  von  Zivilisten  mit Gewehren  und   Maschinengewehren  postiert.   Daneben  gab   es   zahl- reiche  Angehörige   des   zivilen   nationalen   Ordnungsdienstes,   alle schwer bewaffnet.  Die  Frauen  waren,  wie  mir  Tschechen  erzählten, bereits um vier Uhr früh aus dem Lager geholt worden. Die Frauen gehörten  allen  Bevölkerungsklassen  an.  Alle  ihre  Männer   waren   bereits  mehrere  Wochen  vorher  ins  Landesinnere   abtransportiert   worden. Bei der Aushebung der Frauen wurde keinerlei Rücksicht auf Parteizugehörigkeit genommen. Kinder  in  Kinderwagen  — häufig stieß man auch die Mutter noch in den Kinderwagen hinein — wurden  in  den  Strom  gestoßen.  Ich  selbst  mußte  mehrere  Tage   im Hause bleiben, da diesen furchtbaren Ausschreitungen noch weitere Treibjagden auf die Deutschen   folgten  und  ein  Teil  der  Bevölkerung den Eindruck von unter einem Blutrausch stehenden  Volltrunkenen machte.“

Das Furchtbare bei allen diesen Verbrechen war die allgemeine Beteiligung des tschechischen Volkes daran. In  der  Tschechoslowakei war das ganze Volk fast ohne Ausnahme mit Begeisterung an der Austreibung und den damit verbundenen Greueltaten und Niedermetzelungen verbunden.

Das weitere Furchtbare war, daß die amerikanischen Besatzungsbehörden 750 000 der ausgetriebenen Deutschen die Aufnahme in Westdeutschland verweigerten, so daß sie in der Ostzone  Deutschlands den Sowjets ausgeliefert wurden.  Ein  amerikanischer  Journa- list  schrieb  hiezu  (Wanderer,  St.  Paul,  Minnesota,  13.  November 1947):

„Wir   haben   750 000   Sudetendeutsche   an   die    Sowjets    verschachert; wir verweigerten ihnen die Einreise in die amerikanische  Zone Deutschlands.“

Und dieselbe Zeitung schrieb am 30. Oktober 1947:

„Stalins  Weizen  blüht.  Millionen  von  Deutschen  hat  man  ihm   kaltblütig  ausgeliefert,  750 000  in  die  Sowjetzone   verschleppt.   Was   können diese Unglücklichen anderes tun, als Kommunisten zu werden, wenigstens  äußerlich?  Sollen  sie  neuerdings  ihr  Leben  riskieren  aus Liebe zu schönen Phrasen und  entgegengesetzten  Taten  der  West- mächte? Wer nimmt sie auf, wenn sie Widerstand leisten?“

Den Haß Amerikas gegen alles Deutsche kann man aus folgender ungeheuerlicher Tatsache ermessen: Den  von  den  Tschechen  und  Polen ausgetriebenen und vor ihren tschechischen und  polnischen  Mördern  flüchtigen  Deutschen  erlaubten  die  Amerikaner  nicht  die  Einreise nach Westdeutschland, in ihr  eigenes  Vaterland.  Sie  mußten  in der deutschen Sowjetzone unter bolschewistischer Herrschaft bleiben.

Die Tschechen und Polen aber, die zuerst in ihren Ländern den Kommunisten zur Macht verholfen hatten, sich dann unter bolschewistischer Herrschaft aber nicht sicher und wohl genug fühlten und nach Deutschland flüchteten, mußten in Westdeutschland aufgenommen werden.

Man kann sich die niederschmetternde Wirkung der amerikanischen Befehle  (Verordnung  des  amerikanischen   Hohen   Kommissars)   auf das deutsche Volk vorstellen, der den Deutschen auftrug, die flüchtenden Räuber und  Mörder  nicht nur in Westdeutschland aufzunehmen, sondern auch auf deutsche Kosten unterzubringen und zu erhalten. Dabei handelte  es  sich  hier  nicht  nur  um  einige  wenige. In Bayern allein mußten  hunderttausend flüchtige Tschechen und Ungarn aufgenommen und erhalten werden — zur  gleichen  Zeit,  als sich Hunderttausende ausgeraubte, vertriebene, hungernde und frierende deutsche Flüchtlinge ohne Obdach und Nahrung, Frauen und Kinder, an den Grenzen   Westdeutschlands  stauten  und  vergeblich um Einlaß in ihr Vaterland bettelten.

Dabei waren unter den Tschechen und Polen vielfach Menschen, die nachgewiesen Massenmorde an Deutschen begangen  hatten.  Die  Mörder durften von den Deutschen nicht zur Rechenschaft gezogen und mußten von ihnen noch auf deutsche Kosten untergebracht und erhalten werden.

Die Neue Zürcher Zeitung vom 15. Juni 1946 schreibt:

„Es ist wahr, daß in  Teplitz-Schönau  deutsche  Frauen  aus  dem  zweiten  Stock  sprangen,  um  nicht  vergewaltigt   zu   werden;   es   ist   wahr, daß  hier  deutsche   Kinder   aus   den   Fenstern   geworfen   wurden;   es ist wahr, daß Dutzende von Deutschen an den Bäumen im Kurpark hingen; es ist wahr, daß tagelang Gebrüll und Geschrei die Straßen füllte.“

Father  Reichenberger  bringt  im  Wochenblatt  Neue  Heimat,   Linz, vom 6. Februar 1949 folgenden Tatsachenbericht:

„Als ehemalige leitende Ärztin des tschechischen Konzentrationslagers Olomouc-Hodolany lege ich folgendes eidesstattlich nieder: Im  Lager befanden sich auch Engländer, Juden, Zigeuner  und  aktive  kommunistische deutsche Arbeiter und viele Kinder . . . Neun Baracken — normalerweise  für  je  80  Personen  berechnet  —  waren   mit   2800   bis 3200 Personen belegt . . . Sie  lagen  alle,  Männer,  Frauen  und  Kinder, auf  dem  blanken  Fußboden  . . .  Bei  der  Einlieferung  ins  Lager  wurde ihnen auch das Letzte noch  abgenommen.  Den  Brillenträgern  wurden die Brillen zerschmettert. Sie wurden  getreten, geschlagen, bis sie  zusammenbrachen  . . .  Magistratsdirektor  Dr.  Z.  wurde,   nachdem   man ihn  blutig  geprügelt   hatte,   getötet,   indem   man   ihm   einen   Schlauch in den After einführte und ihm so lange kaltes Wasser in den Darm einströmen  ließ,  bis  er  starb.  Ing.  H.  wurde  zweimal  gehängt  und wieder abgeschnitten, dann mit einer Riemenpeitsche mit Bleikugeln geschlagen, daß er aussah  wie  ein  anatomisches  Präparat  von  bloßgelegten Sehnen,  Blutgefäßen  und  Nerven.  Dann  wimmelten  in  den heißen Sommermonaten  Myriaden  von  Fliegenmaden,  bis  der  Tod dieser Qual ein Ende machte. Der Tote wog kaum noch 30 kg. Diese Methode, jemanden langsam sterben zu lassen, war die häufigste. Monatelang  waren  die   Räume   mit   derart   zugerichteten   Menschen belegt. Bei der Ausdehnung der zerschlagenen  Muskulatur  und  der Wunden war an eine Heilung nicht  zu  denken.  Der  furchtbarste  Fall war ein 13jähriges deutsches Mädchen, das von einem Kapitän der tschechischen   Armee   vergewaltigt   worden   war   und   dem   davon   ein 30  Zentimeter  langes  Stück  Darmschlinge  aus   der   Scheide   hing   . . . Aus dem Altersheim  Olmütz  wurden  68  alte  Leute  in  das  Lager gebracht und von den 17- bis 19jährigen der Wachmannschaft einfach zusammengeschossen, weil sie alt und unnütz waren.“

Marianne Klaus gibt an (Kern, Das andere Lidice, S. 108):

Am 9. Mai 1945 wurde  mein  Mann,  66  Jahre  alt,  in  der   Polizeidirektion in Prag  zu  Tode  geprügelt.  Sein  Gesicht  hatte  faustgroße Beulen, Mund und Nase waren eine blutige Masse, seine Hände dick angeschwollen. Ich sah, wie man Deutsche mit Peitschen so lange ins Gesicht schlug, bis  sie  zusammenbrachen.  Dann  wurden  sie  mit  Füßen in  den  Bauch  getreten,  daß  das  Blut   hervorquoll,   und   schließlich eine Treppe hinuntergeschleift. Ich sah, wie eine deutsche Wehrmachtshelferin  gesteinigt  wurde,  bis   sie   zusammenbrach.   Dann   wurde   sie an  einem  Rollbalken  eines  Geschäftes  aufgehängt.  Ich  sah  einen   Soldaten mit einem Fuß  an einem Kandelaber  hängen  und vom  Kopf herauf brennen . . .“

Stefanie Mohr gibt an (Kern):

„Ich  wurde  geprügelt  und  in   den   Bunker   im   Kaunitzkolleg   geworfen.  Jede  Nacht  kamen  die   tschechischen   Polizisten   und   mißhandelten die Häftlinge. Einer verlangte von mir, daß ich  seinen  Geschlechtsteil in den Mund nehme.  Als  ich  mich  weigerte,  wurde  ich geprügelt,  mit  den  Füßen  getreten,  mit  dem  Gummiknüppel  in  den Mund   gestoßen.   Eine   Frau   wurde   neben   mir   so   geprügelt,   daß   ihr die Sehnen an  den  Fußsohlen  durchschlagen  wurden.  Dann  wurde  sie in diesem Zustande von einem Aufseher vergewaltigt.  Einmal  kamen zehn junge Tschechen. Wir  mußten  uns ausziehen   und   eine  der   anderen den Geschlechtsteil ablecken. Dann wurden wir geprügelt.“

Hertha Kaiser, ehemalige  Leiterin  eines  Müttererholungsheimes  in Liblin bei Pilsen gibt an (Kern, S. 201 und 203):

„Am 8. Mai 1945 wurde ich mit  einer  anderen  Frau  und  zwei  Kindern verhaftet, gefesselt und an einen Wagen gebunden,  der  im  Trab nach Kralowitz fuhr, daß ich im Laufschritt mitlaufen mußte. Ein tschechischer  Radfahrer  trieb  uns  mit  der  Peitsche  an.   Am   Markt- platz  in  Kralowitz  wurden  wir  der   tschechischen   Zivilbevölkerung zur Mißhandlung freigegeben  . . .  Wir  wurden  geprügelt  und  angespuckt. Dann wurden  wir  in  einen  Kohlenschacht  zur  Arbeit  verschickt, wo ich 7 Monate auf blanker Erde liegen mußte.“

Elfriede Brookelt gibt an (Kern, S. 210):

„Wir wurden am 1. Juni 1945  verhaftet  und  ohne  Angabe  von  Gründen  ins  Gefängnis  von  Grottau  eingeliefert   und   schwer   mißhandelt. Am 13. Juni wurden wir, 30 Personen, ins Kreisgericht Reichenberg eingeliefert.  Männer  und  Frauen  mußten  sich  nackt  ausziehen.   Jede Frau wurde von vier tschechischen Soldaten mit Gummiknütteln und Peitschen,  über  ein  Bett  gebeugt,  geschlagen.  Als  ich   an   der   Reihe war,  weigerte  ich  mich,  mich  auszuziehen,   da   ich   unwohl   war. Ein  Wachtmeister  schaute   nach,   ob   das   wahr   sei,   und   erklärte,   das sei gleich. Da ich mich trotzdem nicht auszog, zog mir ein Wacht- meister das Hemd hoch und ein anderer die Hose herunter, und es schlugen mich vier Männer mit Gummiknütteln und Peitschen. Dann wurde ich noch von einem Wachtmeister  geohrfeigt  und  an  den  Haaren in die Zelle geschleift.“

Maria Benatzky gibt an (Kern, S. 224):

„Ich befand mich am 30. Juli 1945 in  einem  Friseurgeschäft  am Marktplatz in Aussig, wo ich den Platz übersehen konnte. Ich sah, wie tschechische Eisenbahner in Uniform und tschechische Zivilisten die Deutschen,  die  ja  alle  Armbinden  tragen  mußten,  jagten.  Zu  30  und 40 stürzten sie immer auf  ein  Opfer,  schlugen  es  zu  Boden  und  traten es mit Füßen, bis es  liegenblieb.  Kopf  und  Gesicht  waren  dann nur mehr eine blutige, unförmige Masse.  Unter  den  Opfern  befanden sich auch Frauen und Mädchen  . . .  Ich  hörte  die  Todesschreie  eines Mädchens  und  sah,  wie  es  niedergetrampelt   wurde   . . .   30—50   deutsche  Arbeiter  wurden  auf  den  Brückenplatz  geworfen  und  von  tschechischen   Soldaten   mit   Maschinengewehren   hineingeschossen,   solange sich keiner sich noch rührte. Viele Deutsche wurden  in  schwerverletztem Zustande  in  die  Elbe  geworfen  und  beschossen,  wenn  sie  aus  dem Wasser  auftauchten  . . .  Wenigstens  600  Deutsche  haben  an   diesem Tage in Aussig das Leben verloren.“

Adam Ehrenhart gibt an (Kern, S. 225 f.):

„Wir waren gegen 2000 Kriegsgefangene. Die amerikanischen Entlassungspapiere  waren  uns  weggenommen  worden  . . .   Wir   wurden von einem Arzt auf das SS-Blutgruppenzeichen untersucht  und  dabei ungefähr 200 SS-Angehörige festgestellt . . . Diese wurden der Zivilbevölkerung  zur  Mißhandlung   ausgeliefert.   Ich   war   selbst   Augenzeuge,   wie   sämtliche   200   Mann    von    der    Zivilbevölkerung    auf das grausamste ermordet wurden.  Die  SS-Leute  wurden  von  den Frauen mit Messern und Dolchen erstochen  und  mit  Knüppeln  erschlagen. Körper, die noch lebten, wurden mit Benzin übergössen und verbrannt. Ich habe selbst  mitgeholfen,  die  Leichen  in  3  Massengräbern im Schloß von Nachod zu begraben. Die   Kriegsgefangenen   wurden   täglich   geprügelt   . . .   Kiefer    zerbrochen . . . Augen ausgeschlagen . . .

Die Deutschen wurden 500 Meter weit durch eine Reihe tschechischer Zivilisten einzeln durchgejagt und  dabei  —  Männer,  Frauen  und Kinder — von  der  Bevölkerung  mit  Stöcken  geschlagen.  Vielen  wur-de ein Bein gestellt. Wenn sie  fielen,  wurden  sie  mit  Füßen  getreten. Die  Deutschen  wurden  zu  dieser  Mißhandlung  namentlich   aufgeru- fen.“

Ingenieur Franz Rösch gibt an (Kern, S. 245 f.):

„Ich sah in Wokonitz, wie Tausende von  deutschen  Soldaten  und Zivilisten  —  Männer  und  Frauen  und  Jugendliche  —  auf  die  grausamste Art ermordet wurden. Sie wurden von tschechischen Revolutions Gardisten meist mit Knüppeln erschlagen, zum kleineren Teil erschossen. Die meisten wurden  nur angeschossen,  um  sie  zu  quälen, und dann erschlagen.  Die  furchtbar  zerschlagenen  Körper  wurden häufig mit Salzsäure eingerieben, um sie zu quälen.“

Robert Rief berichtet (Kern, S. 247 f.):

„Ich bin bis 10. Oktober 1945  in  Saaz  gewesen  und  hatte  Gelegenheit,   alles   mitzuerleben,   was    in    meiner    Heimatstadt    vorgegangen ist . . . Die Deutschen wurden zu Tausenden  in  ein  Lager  nach  Postelberg  gebracht.  Angehörige  der   Revolutionsgarde   schossen   wahllos   in die   Menge   . . .   Fünf   13—15jährige   Buben,   darunter   der   kleine   Körner,  dessen  Vater  der  Exekution  zuschauen  mußte,  wurden  an  die Wand  gestellt  und  ohne  weiteres  erschossen  . . .   Am   13.   Juni,   nachdem bereits alle  Männer   weggeschafft   waren,   wurden   alle   Frauen   in ein Lager in die Kaserne von  Saaz  gebracht  . . .  Am  Abend  öffneten sich  die  Tore  des  Lagers  den  russischen  Soldaten,  die  sich  wie   die wilden  Tiere  auf  die  deutschen  Frauen  stürzten  und  sie  vergewaltigten. Sie taten ihren Opfern in aller Öffentlichkeit Gewalt an. Die Tschechen vergnügten sich damit, zuzusehen . . .  Saaz,  eine  rein  deutsche  Stadt  mit  etwa  20 000  Einwohnern,   ist   ganz   entvölkert   worden  . . .  Dem  Arzt  Dr.  Krippner,  dessen  Frau  eine  Tschechin   ist, wurde  von  den  Tschechen  eine  Sprengschnur  um   den   Hals   gelegt und sein Körper furchtbar verstümmelt.“

Else Rotter berichtet (Kern, S. 250) über das als „Landskroner Blutgericht“ bekannte Massaker der Deutschen:

„Die  tschechische  Meute  trieb  die  deutsche  Bevölkerung  ohne  Unterschied  des  Alters  auf  dem  Marktplatz   von   Landskron   zusammen. Mit  erhobenen  Händen  mußten  sie  warten,  bis   alle   Opfer   beisammen waren. Etwa 50 Männer, darunter [es folgen Namen] . . . ein achtzigjähriger Greis wurden ohne Verfahren auf den Kandelabern aufgehängt.  Die  Schreie  der  Gemarterten  waren  durch  die  ganze Stadt zu hören. An die hundert ältere Männer wurden in ein zu Luftschutzzwecken erbautes Wasserbecken geworfen.“

Karl Schöner berichtet (Kern, S. 256):

„Von den vielen deutschen  Ärzten  in  Prag  wurden  die  meisten  erschlagen,   so   Universitätsprofessor   Dr.   Albrecht,    Universitätsprofessor Dr.  Greipl,  Universitätsprofessor   Dr.   Watzka   [folgen   weitere   Namen].“

Jaroslaw Stransky, der Sohn des ehemaligen tschechischen  Justizministers Jan Stransky, schreibt in seinem Buch Eastwind over Prague:

„In einem Prager Haus verbarrikadierte sich eine  Gruppe  von  SS-Männern,  während  sie  die  Bevölkerung  von   der   Straße   belagerte. Als sich die Menge nach einigen Stunden den Zugang zum Haus erkämpft hatte, wurden die Deutschen, die  noch  am  Leben  waren,  mit dem Kopf nach unten an den Straßenlaternen aufgehängt  und  lang- same Feuer unter ihnen angezündet.“

Das   Protokoll   der   86.   Sitzung   des   bayrischen   Landtages   vom  18. August 1948 bringt auf S. 28 die eidliche Aussage eines Arztes:

„Am   10.   oder   11.   Mai   lag   ich   in   einem   Gehölz.   Markerschütternde Schreie rissen mich aus dem  Schlaf.  Etwa  200  m  von  mir  entfernt sah ich auf  der  Straße  60  bis  80  deutsche  Soldaten,  von  Tschechen bewacht,   dahintrotten   . . .   Die   schwerbewaffneten   Banditen    griffen sich jeweils in kurzen  Abständen  ein  bis  zwei  Mann  aus  den  Reihen. Sie schlugen sie mit Knüppeln und Gewehrkolben, bis sie zusammenbrachen. Den Ohnmächtigen wurden  die  Beine  zusammengebunden. Dann hingen die Tschechen diese unglücklichen Leute mit  dem  Kopf nach  unten  an  den  Bäumen  der  Straße   auf   . . .   Unter   dem   Kopf jedes Gehängten zündeten die Verbrecher Feuer an. Ich habe niemals Menschen so unmenschlich schreien gehört wie damals.“

Zum tschechischen Grauen von 1945 schreibt Hans Udo Stein in seinem Artikel „Der tschechische Völkermord  vom  Mai  1945“  in Die Plattform, Heft A 2/3, 1960, S. 6 f.:

„Die UNO hat eine Art  Weltgesetz  gegen  ‚Genocidium‘  angenommen, das  die  Ausrottung  ganzer  Menschengruppen   aus   rassischen,   religiösen  oder  politischen  Gründen  ächtet.   Bei   der   Beschlußfassung   wirkte ein Staat mit, der selbst das scheußlichste  ‚Genocid‘  begangen  hat  . . . Von diesem ‚Völkermord‘ aber wird geschwiegen,  weil  die  Opfer Deutsche  waren  und  dieser  Staat  die  CSSR  ist.  Die  Schuldigen  an diesem Verbrechen sind nicht die Tschechoslowaken, die  es  gar  nicht gibt,  auch  nicht  das  brave   Bauernvolk   der   Slowakei,   sondern   allein die  Tschechen,  die  sich  an  diesen  Greueltaten  so  allgemein  und   in einem  solchen  zahlenmäßigen  Ausmaß  aktiv   beteiligt   haben,   wie   das bei ähnlichen Massakern in  keinem  anderen  Lande  der  Fall  war  . . . Zu unvernünftig,  um  die  Verbindung  mit  Deutschland,  die  geographisch und  wirtschaftlich  die  gegebene  ist,  zu  bejahen,  und  zuwenig mutig,  einen  bewaffneten  Freiheitskampf  zu   beginnen   . . .,   warteten sie, bis es gefahrlos war, sich in unvorstellbarer unmenschlicher Grausamkeit auszutoben.

Diese  Stunde  kam  im  Mai  1945.  Die  deutsche   Führung   wollte   die Stadt Prag, die sich nicht mehr schützen konnte, nicht von  der  feindlichen Luftwaffe verwüsten lassen, und erklärte  sie   zur  Lazarettstadt. Die deutschen Truppen wurden daher gemäß den völkerrechtlichen Bestimmungen aus Prag abgezogen.  Das  war  am  1.  Mai.  Und  jetzt, als es keine bewaffneten deutschen  Verbände  mehr  in  Prag  gab, schlugen die Tschechen los. Es begann mit einer Treibjagd durch die Straßen. Tschechische Haufen fingen einzelne Verwundete, aber auch Hitlerjungen,  banden  ihnen  Stricke  um  die  Beine,  stellten  Benzintanks unter die mit dem Kopf nach unten hängenden unglücklichen Deutschen   und   klatschten   wie   besessen   Beifall,   wenn   die   Deutschen als     lebende Fackeln  verbrannten.  Heulende  Horden  bewaffneter Tschechen drangen in die Wohnungen der  Deutschen,  erschlugen  Männer und Frauen und Kinder. Die Tschechen griffen hauptsächlich die Lazarette an. Man trieb, wen man nicht ermordete, in provisorischen Gefängnissen zusammen. Aus den  Wohnungen  in  den  oberen  Stockwerken warf man die Deutschen, vor allem die alten Leute und die Säuglinge, aus den Fenstern auf die Straße. Man  schändete  die  Frauen, vom Schulmädchen bis zur Greisin, und schlug sie dann nieder oder ermordete sie . . .

Und was in Prag begonnen hatte,  wuchs  sich  dann  in  ganz  Böhmen und Mähren zur Hölle des Massenmordes aus.“

Jürgen Thorwald, der als Anti-Nazi bekannte Autor, schildert in seinem Buch Die große Flucht die Greueltaten der Tschechen nach Augenzeugenberichten. Er schildert, wie der deutsche Pfarrer einer Gemeinde bei Pirna (deutsche Ostzone),  Karl  Seifert,  mit  einigen  alten Männern seiner Gemeinde jene Deutschen  bestattete,  die  Tag  für Tag an den Ufern der Elbe angespült wurden.

„Sie  kamen  elbeabwärts  aus  der  Tschechoslowakei.   Es   waren   Frauen und Kinder, Säuglinge und Greise und  deutsche  Soldaten.  Es  waren Tausende  und  Abertausende,  von  denen  der  Strom   nur   wenige   an jene  Seite  des  Ufers  schwemmte,  an  der  die  Gemeinde  des   Pfarrers Seifert lag. Am 20. Mai 1945 geschah es, daß  der  Strom  nicht  nur solche Deutsche von sich gab, die zusammengebunden ins Wasser geworfen und ertränkt worden waren, nicht nur solche Opfer,  die  man, bevor man sie in den Fluß warf, erdrosselt,  erstochen  und  erschlagen, ihrer  Zunge,  ihrer  Augen,  ihrer  Brüste  beraubt  hatte.   Der   Strom trieb, wie ein Schiff, eine hölzerne Bettstelle an, auf der eine ganze deutsche  Familie  samt  ihren  Kindern  mit  langen  Nägeln  angenagelt war!“

Jürgen Thorwald schreibt am 14. Januar 1951 in der Ostdeutschen Zeitung:

„Das waren keine Menschen, die wahllos jeden Deutschen  nieder- prügelten und zu Tode traten. Das waren keine Menschen, die nackte deutsche Frauen zwangen, Steine  fortzuräumen,  ihnen  die  Achilles- sehnen durchschnitten und  sich  an   ihrem   hilflosen  Anblick  weideten. Das  waren  keine  Menschen,  die  deutsche  Mädchen,  . . .  nachdem   sie ihnen die Kleider geraubt hatten, durch die Fochova-Straße nach dem Wolschaner Friedhof trieben und sie dort mit Maschinengewehren zusammenschossen oder andere  mit  Schlägen  und  Stichen  in  Heuhaufen   hineintrieben   und   diese   dann   anzündeten.   Und   dies   waren nur einige Episoden aus dem Meer an Unmenschlichkeit, in dem die einfache Erschießung — wie die Hunderter von Schülern der Adolf- Hitler-Schule — noch als eine Wohltat erschien . . . Allein in der Scharnhorst-Kaserne  waren  4000  verwundete  Soldaten,   die   man   aus den Lazaretten herausgeholt hatte, erschossen worden.

Im ganzen Lande setzte  die  Ermordung,  Festnahme  und  Vertreibung der Deutschen ein . . . bevor man  die  Deutschen  aus  dem  Lande  trieb (das viele Hunderte Jahre ihre  Heimat  gewesen  war),  mußten  sie  durch die grauenhaften Verhungerungslager des Tschechenstaates gehen.

Es gab 56 Konzentrationslager in der Tschechoslowakei, darunter das Lager Budweis unter der Leitung  des  blutigen  Kommandanten  Hrnecek (der wegen seiner Grausamkeiten von  den  Amerikanern  notgedrungen  verurteilt,  aber  dann  sofort  begnadigt  wurde),  das   Todes- lager von Joachimsthal, wo der Massenfolterer Kroupa eine Hölle einrichtete (der dann nach Deutschland flüchtete,  nicht  zur  Verantwortung gezogen werden durfte, sondern vom  deutschen  Staat  noch erhalten werden mußte), das furchtbare Lager in Pribram usw.,  usw., usw.“

Grauenhaft sind die Schilderungen der Tausende  von  Hinrichtungen von Deutschen, die durch tschechische Haßgerichte zum Henkertod verurteilt wurden. (Vgl. hiezu die Dokumente zur  Austreibung der Sudetendeutschen, die der UNO überreicht wurden.)

Angesichts dieses satanischen Massenmordes an Deutschen und der satanischen Grausamkeiten, die an Deutschen verübt wurden, ist es wahrhaft der größten Bewunderung wert,  wenn  es  in  der  Charta der Heimatvertriebenen heißt:

„Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung!“

Der Priester Father Reichenberger berichtet in seinem erschütternden Buch Europa in Trümmern:

„Haben  die  demokratischen  Tschechen  in   Prag   dagegen   protestiert, als  die  brennenden  Menschenfackeln  auf  Befehl  des  Präsidenten  Benesch unter unsäglichen Schmerzen zum  Himmel  loderten?  Fanden  sie ein Wort des Widerstandes,  als  in  der  Großschlächterei  in  Prag mehrere hundert Deutsche  mit Fleischhaken am Kinn lebend gehenkt wurden?  Haben  sie  zu   verhindern   gesucht,   daß   Tausende   Deutsche, zu Tode  gequält,  in  die  Elbe  geworfen  wurden?  Wiesen  sie  jene Mörder  in  Schranken,  die  in  einer  böhmischen   Stadt   mit   Frauen- und  Kinderköpfen  das  Wappen   des   roten   Teufels   formten?   Nahmen sie  Anstoß  daran,  wenn  tschechische  Jugend  mit  abgeschnittenen deutschen Köpfen Fußball spielte?“

DIE LÜGEN EINES MASSENMÖRDERS

Das schlechte Gewissen plagt viele  Tschechen.  Sie  suchen  sich  durch die Erfindung von Greuellügen zu verteidigen.

So schreibt der tschechische Jude W. R. Nebesar, Brünn, zur Zeit in Hai- fa, Israel, an die DNZ in München (DNZ vom 1. 4. 1966, Nr. 13, S. 9):

„Ich  habe   die   deutsche   Besetzung   zweieinhalb   Jahre   mitgemacht; dann ging ich über die Grenze und vereinigte mich mit der russisch- tschechoslowakischen  Legion  in  Rußland   und   kämpfte   gegen   die   Na- zis (ich erhielt fünf Tapferkeitsmedaillen).“

Dieser Mann erfindet aus der Luft folgende deutsche Greuel:

„Am  6.  April  war  der  Todestag   unseres   Präsidenten   Masaryk   . . ., und da ist es Usus, daß alles  an  sein  Grab  pilgert.  Als  gerade  10 000 dort   waren,   eröffneten   die   Deutschen    ein    wahnsinniges    MG-Feuer auf uns Wehrlose und Nichtsahnende. Den ‚Erfolg‘  können  Sie  sich vorstellen . . . Am 28. Oktober, dem Gründungstag  der  Republik, stürmten  die  Deutschen  die  Studentenheime,  Klublokale,  als   gerade alles  dort  versammelt  war,  um  diesen   Tag   zu   feiern,   verhafteten alle und erhängten und erschossen nach drei Stunden  563  Studenten, 1789 Arbeiter. Nach vier Monaten deutscher Besetzung wurden alle ehemaligen Unteroffiziere verhaftet, und bis 1945 kehrte keiner mehr zurück. Im ganzen waren es 89 600 Mann.  Die  Deutschen  ver- schleppten aus  meiner  Heimat  2 394 000  Tschechen  ins  KZ,  und  es kamen zurück 5600  Menschen.  Sieben  Dörfer  wurden  ohne  jeden Grund  mit  Mann  und   Maus   angezündet   und   verbrannt   (Summe 19 878 Menschen). Verbrannt! Lebendig! Außerdem wurden 123 000 Menschen gehängt, massakriert,  torturiert  . . .  Wenn  Sie  diese  Tat- sachen nicht glauben, dann  schreiben Sie an  das tschechische Außen- ministerium um die Broschüre Die Nazis  in  der  CSSR, dann das Buch Gegen die Übermacht, dann Wie die Sudetendeutschen in Prag hausten. Unsere Offiziere wurden aufgefordert, mit  ihren  Medaillen  zu  er- scheinen vor der  Gestapo  in  Prag  . . .  Dann  wurden  die  Medaillen glühend  heiß  gemacht  und  den  Männern  so  auf  den  Bauch  einge- brannt  (Protokoll  Nr.  545  des  Außenministeriums,  Akt  456/1939, Band 5). So geschehen an 456 Mann.“

Das sind alles schlecht  erfundene  Propagandalügen  eines  kranken Hirns, um die eigenen Morde zu rechtfertigen. Das Einbrennen glü- hender Medaillen ist mit absoluter Sicherheit eine der mit  mensch- licher Phantasie nicht zu fassenden  Greueltaten  der  Tschechen  nach der Kapitulation an der Wehrmacht.

DIE TSCHECHEN IN DER ÖSTERREICHISCH- UNGARISCHEN MONARCHIE

Böhmen und Mähren haben durch mehr als ein Jahrtausend zum deutschen Staatsverband gehört. Tschechen und Deutsche haben durch eineinhalb Jahrtausende nebeneinander in einem  Staat  gelebt.  In  diesen vielen Jahrhunderten wurden die an Zahl weit unterlegenen Tschechen ihrer Nationalität nicht beraubt. Im Verband der österreichisch-ungarischen Monarchie bekleideten sie die höchsten Staatsämter und Ministerposten. Dieser  österreichisch-ungarischen  Monarchie stellte der tschechische  Historiker Palacki das ehrenvolle Zeugnis aus, sie sei für die in ihr vereinigten Völker sehr  segensreich  ge- wesen, und meint:

„Wenn  die  österreichisch-ungarische   Monarchie   nicht   bestünde,   müßte sie erfunden werden.“

DIE SELBSTÄNDIGE TSCHECHOSLOWAKEI

Im Juni 1917, während  des  ersten  Weltkrieges,  hatte  in  Stockholm die Konferenz der „Sozialistischen Internationale“ getagt. Die For- derung der tschechischen Nationalisten unter Führung von Th. G. Masaryk nach der Zerstörung der Monarchie und Schaffung eines unabhängigen tschechischen Staates wurde von den tschechischen So- zialisten abgelehnt.

Diese forderten vielmehr einen unabhängigen tschechischen Staat in- nerhalb einer österreichischen Föderation. Trotzdem zerschlug Wilson 1918 das Meisterwerk der österreichisch-ungarischen Monarchie. Das herrliche Staatengebilde der Monarchie  wurde  balkanisiert.  Zwerg- staaten wurden geschaffen, die sich gegenseitig  an  Großmannssucht und nationalem Chauvinismus überschlugen und überboten. Unter Verhöhnung des Selbstbestimmungsrechtes und der Gerechtigkeit  für alle, für die Amerika angeblich  in  den  Krieg  gezogen  war,  wurden das deutsche Sudetenland und die Slowakei, die eine eigene, von der tschechischen Sprache verschiedene Sprache sprechen und  eine eigene, verschiedene Kultur hatten, gegen ihren feierlichen Protest in den neuen tschechischen Staat gepreßt, in dem sieben Millionen Tschechen sofort begannen, über 3,5 Millionen Deutsche und etwa 1,5 Millionen Slowaken zu herrschen, sie ihres Selbstbestimmungsrechtes und ihrer Nationalität zu berauben und sie zu tschechisieren.

DER BERICHT DES LORD RUNCIMAN

Nach dem Urteil des von England als Beobachter und Sonderbeauf- tragter  Großbritanniens  in  die  CSSR  entsandten   Lord   Runciman war der Beschluß der Bevölkerung des Sudentenlandes, sich  und  ihr Land an Deutschland anzuschließen, Ausdruck des demokratischen Selbstbestimmungsrechtes und eine „gerechte und natürliche Entwick- lung“.

In dem Bericht, den Lord Runciman dem britischen Premier Neville Chamberlain erstattet, heißt es:

„Es ist ein  hartes   Ding,   durch   eine  feindliche  Rasse  regiert  zu  wer- den, und ich wurde in dem Eindruck gefestigt, daß die  tschechoslowa- kische Herrschaft in den sudetendeutschen Gebieten  in  den  letzten zwanzig Jahren gekennzeichnet war durch Taktlosigkeit, Mangel an Verständnis, kleinliche Unduldsamkeit und  Diskriminierung  bis  zu einem Punkt, wo die Empfindlichkeit der deutschen Bevölkerung sich unvermeidlich in der Richtung der Empörung bewegen mußte. Lokale Reibungen   ergänzen    diese    Hauptbeschwerden;    tschechische    Beamte und  Polizisten,  die  wenig  oder  kein  Deutsch  sprechen,  wurden  in großer Anzahl in rein deutsche Gebiete gebracht, tschechische Bauern- siedler wurden ermutigt, sich inmitten der deutschen Bevölkerung niederzulassen:  für  die  Kinder  dieser  tschechischen   Eindringlinge   wur- den in großem Maße tschechische Schulen gebaut.  Es  ist  eine  weit verbreitete Ansicht, daß tschechische Firmen bei der Vergebung von Staatsaufträgen bevorzugt werden . . .

Ich   glaube,   daß   diese   Beschwerden   in   der   Hauptsache    berechtigt sind.  Sogar  zur  Zeit  meiner  Mission   konnte   ich   keine   Bereitwillig- keit  zur  Abhilfe  auf  Seiten  der  tschechoslowakischen   Regierung   fin- den.

Bis  vor  drei  oder  vier   Jahren   bestand   unter   den   Sudetendeutschen das Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Aber  der  Aufstieg  von  Nazi- Deutschland gab ihnen neue Hoffnung. Ich betrachte es als eine na- türliche, in den Umständen gelegene Entwicklung, daß sie sich an ihre Verwandten um Hilfe wandten, mit dem Wunsche, sich ans Reich anzuschließen.“

Es war ein grundlegender staatsmännischer Irrtum, daß die  Tsche- chen den Staat als Minderheitenstaat ansahen,  in  dem  die  Deutschen eine Minderheit seien; die Bevölkerung  bestand  aus  etwa  7,2  Millio- nen Tschechen, 2,5 Millionen Slowaken, 3,5 Millionen Deutschen und 0,7  Millionen  Magyaren.  Der  Staat  wurde  aber  von  den  Tschechen beherrscht, die die anderen Nationen zu  entnationalisieren  suchten. Das war der zweite grundlegende staatsmännische Irrtum der  Tsche- chen; ein Nationalitätenstaat ist etwas wesentlich anderes als ein Minoritätenstaat.

DIE TSCHECHEN IM PROTEKTORAT UNTER DEUTSCHER SCHUTZHERRSCHAFT

Hitler befreite die deutschen  Sudetengebiete;  die  Slowakei  erhielt endlich die jahrhundertelang erstrebte Selbständigkeit. Der tschechi- sche Staat wurde deutsches Protektorat.

Wenn auch der damalige tschechische Staatspräsident Hacha mit Deutschland den Protektoratsvertrag schloß, ist das Protektorat  doch eine Schöpfung der Gewalt. Politisch gesehen war diese Gewalttat für Deutschland lebensnotwendig. Weder die USA noch England, noch irgendeine andere Großmacht hätten im gleichen Fall anders handeln können. Berlin und zahlreiche andere deutsche Großstädte lagen nur Flugminuten von der Tschechei entfernt. Dabei war dieser Staat Deutschland feindlich gesinnt. Es war unmöglich für eine Großmacht, sich gegen die  tödliche  Gefahr  eines  feindlichen Flugzeugstützpunktes in so unmittelbarer Nähe nicht zu sichern. Die Schaffung des Protek- torates wurde deshalb auch international anerkannt. Selbst durch die UdSSR.

Die Ausrüstung der tschechischen Industrie  erhöhte  sich  während der deutschen Besetzung um 11 Prozent.

Die Umwandlung der CSSR in ein Protektorat geschah in vollster Ruhe. Kein Protest des tschechischen Volkes erfolgte. Kein  Wider- stand wurde geleistet. Es gab keinen Streik, schon gar keinen General- streik. Das englische Unterhaus stellte ungehalten fest, daß „die Tschechen sich selbst aufgegeben und  nicht  einmal  eine  Geste  gegen die Okkupation gemacht“ hätten.

Die Tschechen hatten auch  unter  dem  deutschen  Protektorat  nicht zu leiden. Sie tauschten dafür Sicherheit, Ruhe und Ordnung und Wohlstand ein. In für das ganze übrige Europa schweren Kriegszeiten lebten die Tschechen gesichert in Ruhe und in bedeutendem wirt- schaftlichem Wohlstand. Das Protektorat hatte seine eigene Regierung; der Verwaltungs- und Beamtenapparat und die Polizei blieben fast unangetastet. Überall wehte frei und ungehindert  die tschechische Flagge.

Die Tschechen lebten in kultureller Autonomie und in wirtschaft- lichem Wohlstand den ganzen furchtbaren Krieg hindurch. Kein Tscheche brauchte Kriegsdienste zu leisten; keiner wurde deutscher Soldat. Die Einreise und Niederlassung von  Deutschen  in  Böhmen und Mähren war an eine besondere Erlaubnis gebunden, die  nicht leicht erteilt wurde.

Das tschechische Volk wußte  das  zu  schätzen.  In  Wahrheit  gab  es bei keinem nichtdeutschen Volk so viele  Hitler-Verehrer  wie  unter den Tschechen. Während der ganzen Dauer des deutschen Protektora- tes gab es keine Partisanenverbände, keine Sabotagegruppen, keinen Fememord, kein einziger Eisenbahnzug wurde in die Luft geblasen, keine Brücke gesprengt, kein Militärtransport durch einen Straßen- überfall behelligt.

Das Protektorat war der sicherste Fleck Erde in ganz Europa. Der Tscheche lebte ruhig, sicher und ungeschoren mit hohem Verdienst — besser als jeder andere Europäer,  die  Deutschen  inbegriffen.  Je  höher der tschechische Lebensstandard anstieg, um so mehr schwand jeder Widerstandswille auch dort, wo er früher  bestanden  hatte.  Niemals gab es in den ganzen sechs Jahren des deutschen Protektorates einen Versuch zu aktivem Widerstand. Jeder  Tscheche  arbeitete  fleißig  für die Hitlerische Kriegsmaschine und fuhr dabei ausgezeichnet.

Zu einem aktiven Widerstand kam es erst am 5. Mai 1945, als die deutsche Niederlage schon völlig unabwendbar war, die amerikani- schen Panzer bereits in Pilsen und die bolschewistischen Divisionen schon vor Bodenbach standen.

Es gab auch keinen sichtbaren und  fühlbaren  passiven  Widerstand. Die Beamtenschaft, angefangen von  der  hohen  Ministerialbürokratie bis hinunter zum Amtsdiener, arbeitete  ohne  Anzeichen  einer  passi- ven Resistenz. Der tschechische Beamtenapparat einschließlich tsche- chischer Polizei und Gendarmerie funktionierte bis zum Kriegsende tadellos. Alle deutschen Anordnungen und Weisungen wurden rei- bungslos durchgeführt. Eine tschechische Offiziersverschwörung in den ersten Tagen des Protektorates wurde durch die tschechische Polizei aufgedeckt und unschädlich gemacht.

Die gleiche durchaus positive Haltung  wie  die  Beamtenschaft  und die polizeiliche Exekutive nahmen auch die tschechischen Industrie- führer und Finanzgewaltigen und die gesamte tschechische Arbeiter- schaft ein. Die tschechische  Wirtschaft  arbeitete  fleißig  und  reibungs- los für die deutsche Rüstung und Wirtschaft, und alle Tschechen fuhren dabei ausgezeichnet. Die tschechische Rüstungsindustrie  ebenso  wie die  tschechische  Landwirtschaft  steigerten  gleicherweise  ihre  Produktion auf einen bis dahin ungekannten und unerreichten Höchststand. Darüber hinaus arbeiteten die Tschechen  auf dem Rüstungssektor produktiver als selbst die Deutschen. Die Produktivität in der tsche- chischen Metallindustrie lag 15,18 Prozent über dem deutschen Reichs- durchschnitt (Statistik des Zentralverbandes der Industrie in Prag).

Diese Tatsache allein, die niemals durch Zwang und Gewalt erzielbar gewesen wäre, beweist die Freiwilligkeit und Bereitwilligkeit  der Leistung der tschechischen Arbeiter.

Von 1939 bis 1945 stieg der  Leistungsanteil  der  tschechischen  Indu- strie an der gesamten Rüstungsindustrie Deutschlands bis zu  33  Pro- zent! Den tschechischen Ingenieuren und Arbeitern waren geheime Fertigungsprogramme anvertraut. Die tschechischen Arbeiter wetteifer- ten mit den deutschen an Präzision, Verläßlichkeit und Fleiß in der Herstellung von Waffen und Werkzeugmaschinen, von  Düsenjägern und Raketenflugzeugen und von Treibstoffen für die V-Waffen.

Genauso verhielt es sich in der tschechischen Landwirtschaft.

Das sind Tatsachen. Sie können mit Methoden des Terrors und der Unterdrückung allein nicht erklärt werden. Auch die raffiniertest aus- gedachten und die brutalst durchgeführten Maßnahmen einer poli- tischen Polizei können nicht Millionen von  Menschen  veranlassen, ihre Arbeit mit jener Intensität, mit jener Pünktlichkeit  und  jenem Fleiß zu verrichten, wie sie die tschechischen Arbeiter tatsächlich ver- richtet haben. Wenn wirklich tiefgehender  innerer  Widerstand  bei den  tschechischen  Arbeitern  vorhanden  gewesen  wäre,  hätten  sie diese Leistungen niemals erbracht. Das  Ergebnis  ihrer  Arbeit  hätte um ein Vielfaches geringer sein  können,  ohne  daß  die  Deutschen  in der Lage gewesen wären, praktisch etwas Wirksames dagegen zu un- ternehmen. Der tschechische Arbeiter wie der tschechische Bauer und der tschechische Beamte waren eben von sich aus durchaus  arbeits- willig. Sie setzten der deutschen Schutzherrschaft nicht einmal  auf jenen Gebieten einen Widerstand entgegen, wo ein solcher ohne Ge- fährdung der eigenen Person durchaus möglich gewesen wäre. Ihr Lohn war, daß sie mehr verdienten und ruhiger und sicherer und bes- ser lebten, als wenn die deutsche Schutzherrschaft nicht bestanden hätte. Die  deutsche  Herrschaft  über  Böhmen  und  Mähren,  die  1939  als „Protektorat“ aufgerichtet worden war, war das  mildeste  „Protekto- rat“, die mildeste Schutzherrschaft, die jemals ein Volk über das andere ausübte. Sie war notwendig geworden durch die feindselige Haltung der tschechischen Regierung, die das Land  offen  als  Flug- platz gegen Deutschland zur Verfügung stellte, von wo aus fast alle deutschen Städte in wenigen Flugminuten erreichbar waren.

Während der Dauer des „Protektorates“ gab  es  keinerlei  Versuche und Maßnahmen Deutschlands zur Entnationalisierung der Tschechen. Dagegen gereichte die deutsche Schutzherrschaft dem Lande  und dem Volke zu gewaltigen Vorteilen:  Während  alle anderen Völker  im mörderischen Krieg standen und die Männer bluteten und fielen, lebten die tschechischen Männer friedlich und  gefahrlos  zu  Hause. Die Ernährung war die beste von allen Ländern der Achse. Es wurde ungeheuer verdient, was vorher nicht der Fall gewesen war. Der allgemeine Wohlstand der Massen stieg auf einen seither nicht mehr erreichten Höhepunkt.

Die deutsche Herrschaft brachte Vollbeschäftigung bei hohem Ver- dienst. Niemals war in  der  Welt  eine  Fremdherrschaft  wirtschaftlich so segensreich und sozial und  national  so  rücksichtsvoll  gewesen  wie die deutsche in Böhmen.

Es gab auch kein „Heldentum des Widerstandes gegen die deutsche Herrschaft“; es mag offenbleiben, ob aus Feigheit oder aus Zufrieden- heit. Jedenfalls gab es keine soziale Unterdrückung und keine Be- hinderung, als Tscheche zu leben.

Trotzdem hat sich 1945 kein europäisches Volk mit solchen unmenschlichen Grausamkeiten befleckt wie das tschechische.

DAS RÄTSEL DER TSCHECHISCHEN BESTIALITÄT

Um so unfaßbarer ist die viehische Grausamkeit gegen die Deutschen nach dem Einmarsch  der  Sowjets.  Zu  vergelten  und  zu  rächen  gab es nach den sechs Jahren guten Lebens nichts. Sie hatten nur eines zu fürchten: Die Anklage wegen  ihrer  jahrelangen   Kollaboration  mit den Deutschen. Mit jeder geschändeten deutschen Frau, mit jedem lebendig verbrannten deutschen Soldaten, mit jedem erschlagenen Deutschen, mit jedem zu Tode getrampelten oder ersäuften deutschen Kind konnten sie ihre Kollaboration vergessen machen, konnten sie beweisen, daß sie Feinde der Deutschen  waren.  Daß  das  Austreiben und Morden nebenbei auch noch sehr einträglich war, wirkte anfeuernd. Der Mensch, gleichgültig welcher Rasse, Nation oder Kon- fession wird, wenn er von der zähmenden und hemmenden Kette eiserner Gesetze losgelassen wird, nur zu leicht zu einer Bestie.

Und hatten nicht Roosevelt wie Churchill in aller Weltöffentlichkeit erklärt, daß ihnen als Helfer jeder willkommen sei, der  einen  Deut- schen  tötet?  Hatten  sie  nicht  erklärt,  daß  sie  sich  mit  dem  Teufel selbst verbünden würden, wenn ihnen das hülfe, die Deutschen zu vernichten?

Die Tschechen  waren  nach  1945  bemüht,  sich  wenigstens noch nach- träglich die Anerkennung als Helfer und Verbündete Roosevelts und Churchills zu verdienen.

PROPAGANDALÜGEN

Man hat zur Entschuldigung der viehischen tschechischen Grausam- keiten die Lüge in  die  Welt gesetzt,  sie  seien  nur  die  Vergeltung für die deutschen Grausamkeiten. Abgesehen davon, daß von den Deut- schen gegen die Tschechen keine Grausamkeiten  verübt  wurden,  hat sich das deutsche Volk nie an grausamen Maßnahmen  beteiligt  oder diese auch nur gebilligt.

Die  Massaker  und  viehischen  Gewalttaten  an   deutschen  Männern und Frauen, Kindern und Greisen aber geschahen in aller Öffentlichkeit, auf offener Straße, am hellichten Tage, unter johlendem Beifall und tätiger Mitwirkung der gesamten Bevölkerung.

Das tschechische Volk hat in seiner Mehrheit dieses viehischen Verbrechen begangen und in seiner Gesamtheit gesehen und geduldet.

Das war beim deutschen Volk niemals der Fall.

Genausowenig stimmt das Vergeltungsmärchen, daß die Massenaustreibungen der Deutschen nur eine gerechte Vergeltung für den angeblichen Plan der Deutschen waren, die Tschechen auszusiedeln.  Abgesehen davon, daß ein Plan  nie  ein Freibrief  für eine  derart  viehische Austreibung sein kann, bestand ein Plan zur  Aussiedlung  der  Tsche- chen niemals.

Der Schwindel mit dem  angeblichen  deutschen  Aussiedlungsplan wurde durch die USA selbst widerlegt. Der eingefleischte Deutschen- hasser und Rächer Robert M. Kempner, der Stellvertreter des amerikanischen Hauptanklägers in Nürnberg, gab auf einer  Pressekonferenz am 1. September 1947 in Prag folgende offizielle Erklärung ab (sozialdemokratische Prager Tageszeitung Pravo  Lidu  vom  3.  Sep- tember 1947):

„Es  liegt  ein  Dokument  vor,  nach  dem  Hitler   selbst   dem   seinerzei- tigen Reichsprotektor, K. H. Frank, im Beisein  des  seinerzeitigen deutschen   Reichsjustizministers   Gürtner   erklärte,   eine   Aussiedlung der Tschechen und eine Besiedlung Böhmens und Mährens mit  Deut- schen  sei  nicht  durchführbar,  weil  ein  solcher  Plan  100  Jahre  zu  seiner Ausführung benötige. Es bleibe nur die Möglichkeit einer allmählichen Assimilierung.  Hitler  verbot  gleichzeitig  alle  anderen  Wege  zur   Lö- sung der tschechischen Frage.“

Hitler hielt eine Aussiedlung der  sieben  Millionen  Tschechen  nicht für möglich. Roosevelt  und  Churchill  ließen  24  Millionen  Deutsche in knapp drei Jahren austreiben.

Wenn man einwirft, daß Hitler doch die  Assimilierung  plante,  ist dazu zu sagen, daß eine solche Absicht kein Verbrechen darstellt. Davon abgesehen hatte Benesch die gleiche, nur umgekehrte Absicht schon längst gegenüber den Deutschen und Slowaken zu verwirk- lichen begonnen. Am 3. Juni 1945 erklärte der tschechische Präsident Benesch in einer Rede in der tschechischen Stadt  Tabor  vor  aller Welt:

„Alle Deutschen müssen verschwinden! Was wir im Jahre 1918 schon durchführen  wollten,  erledigen  wir  jetzt.   Damals   schon   wollten   wir alle Deutschen abschieben. Deutschland war aber noch  nicht  vernichtet, und England  hielt  uns  die  Hände.  Jetzt  aber  muß  alles  erledigt werden . . . Wir wollten das auf eine etwas feinere Weise zur Durch- führung  bringen,  aber  da  kam  uns  das  Jahr  1938  hindernd  dazwi- schen.“

Eineinhalb Jahrtausende hatten die Tschechen im deutschen Staaten- verband gelebt, ohne ihrer Nationalität beraubt zu werden. Als das Diktat von Versailles an die vier Millionen  Deutschen  und  an  die zwei Millionen Slowaken der Herrschaft von sieben Millionen Tsche- chen unterwarf, waren diese, wie es die geschichtlichen Tatsachen be- weisen und wie es das Eingeständnis und Zeugnis des tschechischen Staatspräsidenten beurkundet, vom ersten Tag an  bemüht,  Deutsche und Slowaken ihrer staatsbürgerlichen Rechte,  des  Menschenrechtes auf Selbstbestimmung,  das von Amerika so feierlich proklamiert wor- den war und ihrer Sprache und Nationalität zu berauben.

DAS SUDETENLAND NACH DER AUSTREIBUNG

Wie es in den verlassenen Dörfern des deutschen  Sudetenlandes  vier Jahre nach Austreibung der Deutschen aussah, davon gibt der Bericht eines tschechischen Funkoffiziers ein Bild, dem wir nachstehende Auszüge entnehmen:

„Ich  nehme  teil  an  einem  Unternehmen,  das  der  Regierung  Klarheit über die Zustände im ehemaligen deutschen  Sudetenland  bringen  soll. Die Meldungen der Polizeistellen des Altvater-,  des  Riesen- und Erz- gebirges sind in den letzten Monaten immer  spärlicher  geworden, berühren doch die Sicherheitstruppen kaum  noch  die  verlassenen  Winkel  der  Berge,  sondern  halten  sich  lieber  hinter  den  Mauern   der Städte auf.  Auf  den  Landkarten  der  politischen  Geheimpolizei  entstehen  immer  mehr  weiße  Flecken  —   die   Gebietsteile,   über   die   sie jede Orientierung verloren hat . . . Dazu kommt noch, daß sich  seit Tagen eine sowjetische Delegation in Prag aufhält und genaue Informationen verlangt, da ihr Vorschlag  auf Besiedlung  durch Ostzonen- Deutsche abgelehnt worden ist.

Unsere Expedition soll erkunden, wie  es  im  Sudetenland  wirklich aussieht.  Unsere  Vorhut  besteht  aus  mehreren  Krads  mit  Beiwagen. Ihnen folgen  in  geringem  Abstand  die  kleinen,  beweglichen  Gefechtsautos,   ausgerüstet   mit   Maschinengewehren   und   Maschinenpistolen. Dann kommen drei Panzerspäheinheiten,  und  dicht  dahinter  fah- ren die Dienstautos der leitenden Offiziere, in deren Reihe sich mein Funkwagen  befindet.  Gleich  hinter  mir   fährt   ein   blaulackierter   Wagen modernster Bauart, in dem die  Männer  der  sowjetischen  Kommission Platz  genommen  haben.  Danach  folgt  das  Gros  unserer  Expedition, ein halbes Dutzend leichter Panzer,  und  der  Schluß  wird abermals  von  Spähwagen  und   Krads   gebildet.   Das   Ganze   sieht   aus, als ob es in eine Schlacht ginge, und  doch  ist  es  nur  eine  Erkundungsfahrt durch das eigene Land.

Allerhand  Gesindel  soll  in  den   verlassenen   Wäldern   Zuflucht   gefun- den haben:  Verbrecher,  politisch  Verfolgte,  Reste  der  deutschen Waffen-SS — und vor allem vermutet man Untergrundbewegungen.

Kaum  haben  wir  die   frühere   Protektoratsgrenze   passiert   und   sind im Sudetenland, merken wir, daß die  Ansiedler  in  dem  von  den Deutschen  verlassenen  Land  Zigeuner  sind.   Zerrissene   Betten   hängen aus den Fenstern der  schmutziggrauen  Häuser,  in  Lumpen  gehüllte Kinder spielen in den Gassen. Wochenalter Mist  liegt  in  den  Straßen, und  der  Gehsteig  ist  von  zerbrochenen  Fensterscheiben,   Stoffresten und Abfällen aller Art übersät . . . Den Zigeunern aus Ungarn, der Slowakei und den Karpaten gehört jetzt das deutsche Land, das Altvatergebirge, dessen  Grund  und Boden  ihnen   der  Staat  angeboten hat, nur damit das Gebiet bevölkert wurde.

Hinter Römerstadt beginnt  das  Leben  spärlicher  zu  werden.  Als  wir in Karlov-Studanka [Karlsbrunn], der einstigen Metropole des Altvater-Fremdenverkehrs, einfahren, macht auch dieser Kurort  einen verlassenen   Eindruck.   Die   Wohnungen   stehen   zum   großen   Teil   leer.

Unser Weg führt an  unbewirtschafteten  Gaststätten  vorüber  auf  den Praded [Altvater]. Der  32  m  hohe  Turm  gewährt einen  weiten Rundblick über das verlassene Land. Kein Mensch  ist  zu  sehen.  Nicht eine Kuh weidet auf den Hängen. Die sichtbaren Schutzhütten sind unbewohnt. Schweigend  blicken  wir  uns  an.  Niemand  spricht  ein Wort. Wir  fühlen  alle  die  drückende  und  schwere  Stille  eines  sterbenden Landes. Hier schon! Wie wird das erst in den gänzlich verlassenen Gebieten sein?

Unsere Wagen eilen  auf  einer  bergigen  Straße  nach  Nordwesten  — entlang an mit beinahe mannshohem  Gras  bewachsenen  Wiesen,  vorbei an unbestellten, mit Unkraut überwucherten Feldern und durch dichtstehende  Fichtenwälder  ins  sterbende  Land  oder  noch  besser,  ins schon gestorbene Land, ins Riesengebirge. Zweimal sind uns  schon Kolonnen  von  Siedlern  mit   entgegengesetztem   Kurs   begegnet.   Sie fuhren schnell und scheu  an  uns  vorbei,  wie  das  schlechte  Gewissen. Sie verlassen das Land, in dem sie es nicht mehr aushalten können . . .

Stundenlang geht es durch die Wälder, oft nur ganz verwachsenen Waldwegen entlang. Die  spärlich  bewohnten Dörfer  sind  ohne Organisation und Polizei. Schließlich verebbt das dünne menschliche Leben gänzlich. Es geht durch die toten Dörfer:  Voll  Unrat  sind  die  Straßen; mitten  auf  ihnen  wächst  schon  das  Gras.  Meterhohes  Gras wächst  in  den  Straßengräben  und  erkämpft   sich   Schritt   um   Schritt den  unbewachsenen  Boden.  Geknickte  Äste   einst   prächtiger   Alleebäume liegen quer über den  Weg.   Türen  und   Tore   stehen  weit   geöffnet  oder  hängen  zersplittert  in  den   Füllungen.   Haushaltgeräte   liegen  in  den  Höfen  zerstreut  umher.  Durch   die   zerschlagenen   Fenster sieht man in das Innere  der Räume, in denen  die   zurückgelassenen Möbel stehen und liegen.

Wie eine blutige  Ironie des Schicksals hängen   an  einer  Anschlagtafel noch  zwei  halbvergilbte  Verordnungen,  datiert  von  1946;  auf   der einen heißt es:

‚Alle deutschen Bewohner  der  Häuser  von  Nr.  21  bis  28  und  von 54 bis 69 haben sich morgen mit Gepäck im Höchstgewicht von 50 kg um 10 Uhr vormittags bei der Dorfkapelle einzufinden.‘

Auf der anderen steht:

‚Für den nächsten Transport am kommenden Sonntag haben sich alle noch hier befindlichen Deutschen bereitzuhalten.‘

Die Deutschen gingen und mit ihnen das Leben, die Arbeit  und  der Segen. Was von den einst blühenden Ortschaften zurückblieb, sind eingerissene Gartenzäune, halbverfallene, geplünderte Häuser, aus- gebrannte    Ruinen.    Ein    paar    magere,    verwilderte   Katzen    huschen scheu vorüber. Ein toter Hund hängt an der Kette, und inmitten wildblühender Blumen eines Gartens liegt eine verwesende Kuh.

Gegen  Mittag  des  fünften  Tages  fahren  wir  auf  einer   knapp   zwei Meter breiten Höhenstraße. Wir  befinden  uns  mitten  im  Riesengebir ge. Plötzlich liegt ein weites Tal vor uns, und wir sehen zu unserem grenzenlosen Erstaunen ein  langgezogenes  Dorf  mit  gepflegten  Anlagen,   mehreren   bebauten   Feldern   und   friedlich    weidendem    Vieh. Der Kontrast  zwischen  dem  in  den  letzten  Tagen  Gesehenen  und diesem Anblick beeindruckt uns so tief, daß wir alle auf dieses kleine Wunder im Tal hinabstarren. Ein frohes Leuchten  geht  über  die Gesichter. Wir sind tief beglückt, aus dieser unheimlichen Verlassenheit herauszukommen,  wieder  Menschen  zu  finden,  gleichgültig,   welche Sprache sie auch sprechen mögen.

Aber die Bevölkerung ist nirgends  zu  sehen.  Kein  Ruf  erklingt.  Nur die Kühe stehen mit prall gefüllten Eutern auf den Wiesen.  Die Schornsteine  rauchen  nicht.  Kein  Fuhrwerk  poltert  über  die   Straße. Alles ist still. Wo sind die Menschen?

Am anderen Ende des Dorfes finden wir einige. Erst starren sie uns fassungslos entgegen, dann eilen sie auf uns zu, und ihre Stimmen überschlagen  sich  fast  vor  Freude.  Vorgestern  ist  das  Dorf  voll   bewohnt gewesen. Ein Befehl  von  Reichenberger  Dienststellen  hat  die hiesigen  deutschen  Holzarbeiterfamilien  zur  Umsiedlung  in  die   Gegend von Gottwaldov [Zlin] gezwungen. 24 Stunden nach der Bekanntmachung  kamen  schon  die  Autos  zur   Evakuierung.   Für   je drei Familien ein Auto. Was die Deutschen darauf nicht unterbringen konnten,  mußten  sie  für  die   tschechischen   Kolonisten   zurücklassen, die an ihrer Stelle kommen sollten.

‚Aber  wann  kommen  diese?‘  fragte  man  uns  mit  bangen  Gesichtern.

‚Haben doch sogar die Tschechen, die gemeinsam mit den  Deutschen dieses Dorf hier bewohnt hatten, kurz nach den Deutschen das Dorf verlassen,  weil  sie  sich  ein  Leben  ohne  die   deutschen   Arbeiter   gar nicht vorstellen konnten. Nur wir  sind  hier  zurückgeblieben,  im  ganzen 14  Leute,  in  einer  Ortschaft,  die  früher  dreißigmal  soviel  Einwohner hatte!‘

Wir erleben ein Stück grauenvoller Romantik,  wenn  wir  an  knisternden Lagerfeuern sitzen,  während  aus  dem  Dunkel  die  lauernden Augen hungriger Katzen jede unserer Bewegungen verfolgen und die herrenlosen Hunde mit leisem Winseln um das Lager schleichen. Sie ziehen wie die Wölfe durch die seit Jahren ungepflegten, fast dschun- gelartigen Wälder und jagen das Rotwild auf seinen Wechseln.

In  einem  Land,  das  früher  eine  Bevölkerung  von  4,5  Millionen  aufwies (3¾ Millionen Deutsche und ¾ Millionen Tschechen  und  Slowaken), befinden sich heute nur wenig mehr  als  600 000  Menschen  und diese nur in den Städten und in den  Ebenen.  Die  Wälder  und  Gebirge aber sind unbewohnt. Von den 1946 noch in ihrer Heimat verbliebenen 350 000 Deutschen wurden bereits 320 000  in  das  Innere von  Böhmen  umgesiedelt,  wo  sie  für  den  Staat  als  billige   Arbeitskräfte   in   den   Bergwerken,   Fabriken,   Rüstungsindustrien    und    auf den Gutshöfen beschäftigt sind.

Mehr  als  200  Dörfer  sind   völlig   ausgestorben,   nicht   mitgerechnet die  drei  Dutzend  Ortschaften,   die   im   Frühjahr   vorigen   Jahres,   weil sie unbewohnt waren, bei den Manövern der tschechischen Armee in Grund  und  Boden  geschossen  wurden.  In   fünfzehnhundert   Siedlungen  sind  nur  wenige  Familien  zu  finden  und  im   ganzen   Sudetenland, ausschließlich der Grenzgebiete, gibt  es  weder  Städte  noch  Dörfer, die mehr als 10 bis  20  Prozent  der  Einwohnerzahl  von  1938 aufweisen.

11 500 Industriebetriebe, 65 000 Gewerbebetriebe und 140 000 landwirtschaftliche Betriebe liegen brach. Rund vier Fünftel aller sudetendeutschen Häuser stehen leer. Zwei  Drittel  des  fruchtbaren  Bodens veröden   und   versteppen.   Das   Land,    das    einst    Hauptausfuhrgebiet der  CSSR  gewesen  ist,  ernährt  heute  kaum  seine   Bevölkerung.   Tausende Hektar Wald fallen dem Borkenkäfer  zum  Opfer,  der  sich ungestört mit  geradezu  unheimlicher  Schnelligkeit  vermehrt  und  jetzt schon seine Vorhuten drohend bis in die südböhmischen Wälder entsendet.

Das Ergebnis unserer Expedition läßt sich in  diesen  wenigen  Zahlen und Worten sagen, aber was hinter uns liegt, ist die Wüste Europas.“

Als wichtige Quellensammlungen  für  die  Ereignisse   in  der  CSSR sei verwiesen: auf das seit 1956 in englischer Sprache erscheinende Sudeten-Bulletin  und  das  unter  dem  jungen   Historiker   Dr.   Hein- rich Kuhn in München vorbildlich arbeitende „Sudetendeutsche Ar- chiv“, ferner: Reinhard  Pozorny,  Wir  suchten  die  Freiheit,  Bogen Verlag, München. — Verjagt — beraubt —  erschlagen.  Die  Austrei- bung aus den alten deutschen Grenzmarken, K. H. Priester Verlag, Wiesbaden.

Auszug aus dem Buch: Das Unrecht an Deutschland, Franz Scheidl, 1968

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Das Inferno in der Tschechoslowakei

Auszug aus dem Buch

“Verbrechen am Deutschen Volk - eine Dokumentation Alliierter Grausamkeiten” - Erich Kern, 1964 - Verlag Schuetz, Goettingen -

Buch unten als PDF

Die Massenverbrechen geschahen in aller Öffentlichkeit

 Die erbärmlichsten Verbrechen, die 1945 an Deutschen begangen wurden, geschahen in der Tschechoslowakei. Was hier vor sich ging, ist über alles Maß. Über 3 200 000 Sudetendeutsche wurden all ihrer Habe beraubt, rund 250 000 unter unvorstellbaren Qualen gefoltert und ermordet, von den Überlebenden 2 814 000 aus ihrer Heimat hinausgetrieben. Obendrein wurden etwa 500 000 deutsche Soldaten, die sich gefangengaben, auf der Flucht befindliche Schlesier, Ostpreußen und Pommern, die tragischerweise auf tschechisches Gebiet auswi- chen, umgebracht. Die Masse von ihnen gilt heute noch als vermißt.

Keinesfalls handelte es sich bei den grauenhaften Vorfällen in der Tscheche! um den spontanen Ausbruch der Volksseele. Die einzige Erklärung für das entsetzliche Geschehen ist die Tatsache, daß die Tschechen das treueste Kollaborantenvolk Hitlerdeutschlands waren, in einem solchen Umfang, daß man selbst im Britischen Unterhaus erbittert feststellen mußte: »Die Tschechen haben sich selbst aufgegeben und nicht einmal eine Geste gegen die Okkupation vollbracht.«

Die tschechischen Beamten waren ausnahmslos auf ihren Posten geblieben. Die Deutschen fanden es nicht einmal nötig, eine grundsätzliche Säuberung des Beamtenapparates durchzuführen.

Für den Krieg arbeitete die gesamte tschechische Wirtschaft reibungslos. Das tschechische Erzeugungspotential stand durch die fortlaufenden Investitionen Anfang 1945 bedeutend höher als 1939.

Die tschechische Landwirtschaft steigerte im Protektorat ihre Leistungen derart, daß auf die Einfuhr verzichtet werden konnte. Ihre einzige Schwierigkeit war die unerhörte Landflucht der tschechischen Landarbeiter, die, ohne dazu aufgefordert oder gar gezwungen zu werden, in solchen Scharen in die für die Deutschen arbeitenden Rüstungsfabriken nach Österreich und Deutschland strömten, daß der offizielle Anbauplan zeitweise in Gefahr war.

Einen aktiven Widerstand gegen die deutsche Besatzung in der Art, wie ihn Russen, Franzosen, Belgier oder Serben führten, haben die Tschechen niemals, an keinem Ort und zu keiner Zeit, geführt.

Am 15. März 1939 begrüßte General Sirovy, legendäre Figur aus den glorreichen Tagen der tschechischen Legion in Serbien, mit ergebenem Lächeln und Handschlag die Deutschen, die soeben Prager Boden betreten hatten.

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Am 5. Mai 1945, als die deutsche Niederlage auch für Schulkinder schon kein Geheimnis mehr war, als die amerikanischen Panzer bereits in Pilsen und die bolschewistischen Divisionen vor Bodenbach standen, an diesem Tag und keine Stunde früher, brach jener tschechische Aufstand in Prag aus, der mit Barrikaden in

einigen Straßen, mit Überfällen auf deutsche Passanten und Kämpfen um einzelne Häuserblöcke der einzige Versuch des tschechischen Volkes war, der deutschen Besatzung mit der Waffe in der Hand entgegenzutreten.  In den sechs Jahren, die zwischen diesem Versuch und den devoten Verbeugungen des einäugigen Generals auf der Prager Burg lagen, geschah im böhmisch-mährischen Raum buchstäblich nichts, was die Bezeichnung eines aktiven nationalen Widerstandes verdiente. Während der Krieg fast über alle Länder Europas zog und während in  Polen  wie  in  Frankreich,  in  Rußland  wie  in  Jugoslawien,  in  Griechenland  wie  in  Belgien  sich  die Widerstandskräfte des Landes zu Partisanenverbänden und Sabotagegruppen organisierten, blieb Böhmen und Mähren eine Insel der Ruhe und des inneren Friedens. Kein einziger Straßenüberfall auf deutsche Kolonnen erfolgte, keine einzige Eisenbahn wurde in die Luft gesprengt, keine Eisenbahnschiene aufgerissen, keine einzige Brücke zerstört.

Der einzige Versuch zur Bildung einer geheimen Widerstandsorganisation, der unmittelbar nach Errichtung des Protektorates von Offizieren und Unteroffizieren der tschechoslowakischen Armee unternommen wurde, wurde von Tschechen an die deutsche Staatspolizei verraten. Die ganze Organisation wurde erfaßt, zerstört, bevor sie irgendwie wirksam werden konnte.

Die hohe tschechische Ministerialbürokratie, die von den Deutschen fast unverändert übernommen wurde, arbeitete ohne Anzeichen einer passiven Resistenz und ohne sich für etwas anderes zu exponieren als für die eigene Position. Die Verwaltung des Protektorats lag, vornehmlich nach der von Reinhard Heydrich durchgeführten Verwaltungsreform, fast ausschließlich auf tschechischen Schultern. Sie funktionierte bis unmittelbar vor Kriegsende tadellos. Sie führte die von Reichsstellen kommenden Anordnungen und Weisun- gen reibungslos durch. Sie gab mit keinem nennenswerten Akt zu erkennen, daß sie nicht ein verläßliches Instrument in den Händen der deutschen politischen Führung wäre.

Das gleiche gute Zeugnis im Betragen kann ohne Skrupel dem disziplinierten Korps der tschechischen Gendarmerie und dem der tschechischen Polizei ausgestellt werden. Es war kein Kuriosum, sondern höchst bezeichnend für die tschechische Einstellung zu den gegebenen Verhältnissen, daß es ausgerechnet der tschechische Polizeipräsident von Prag war, der immer wieder besorgt und vergeblich warnend auf die Gefährlichkeit jener Straßenecke hinwies, an der schließlich das Attentat auf Heydrich erfolgte.

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So für die deutsche Führung verläßlich wie Beamtenschaft und polizeiliche Exekutive war die tschechische Arbeiterschaft im ganzen, waren die tschechischen Industriekapitäne und Finanzgewaltigen im einzelnen. Nach einer Statistik des Prager Zentralverbandes der Industrie lag im Jahre 1944 der Leistungsgrad der tschechischen Arbeiter auf dem Rüstungssektor, besonders in der metallverarbeitenden Industrie, im Durchschnitt 15 bis 18 Prozent über dem Reichsdurchschnitt - eine Tatsache, die durch keinen Zwang und keine Gewalt der Welt zu erklären ist. Die Zahl der Sabotagefälle im Protektorat blieb im Jahresdurchschnitt unter jener der im Reich durchgeführten Sabotageakte. Die Bergarbeiter von Ostrau und Karwin fuhren in ihre Gruben, als im April 1945 der Russe nur noch 10 km vor Ostrau stand.

Aber es wuchs nicht nur in den Jahren von 1939 bis 1945 der Leistungsanteil der tschechischen Industrie an der gesamten Rüstungsproduktion des Reiches bis zu 33 Prozent, es erzeugten die Skodawerke in Pilsen, die Waffenwerke in Brunn und die Witkowitzer Eisengewerkschaft in von Jahr zu Jahr steigendem Maße Werkzeugmaschinen, Maschinengewehre und Material, das für die Kriegführung des dritten Reiches einfach unentbehrlich wurde, weil durch den Luftkrieg der Alliierten immer mehr Rüstungsbetriebe im Reich ausfielen oder in ihrer Kapazität beschränkt wurden.

Schließlich wurden geheimste Fertigungsprogramme tschechischen Betrieben mit tschechischen Ingenieuren und tschechischen Arbeitern anvertraut. Und tschechische Arbeiter arbeiteten mit der gleichen Präzision, mit der gleichen Verläßlichkeit und dem gleichen Fleiß wie ihre deutschen Kollegen im Reich an der Herstellung von Düsenjägern und Raketenflugzeugen, an der Erzeugung von Treibstoffen für die V-Waffen selbst.

Die tschechische Landwirtschaft stand in ihren Beiträgen für die deutsche Kriegführung der tschechischen Arbeiterschaft nicht nach. Es genügt, ein Beispiel unter vielen hervorzuheben: Während in den deutschen Sprachgebieten des Protektorats die Milchablieferung pro Kuh sich auf 4,5 Liter belief, betrug sie in den rein tschechischen Gebieten über 8 Liter.

Allein mit Hilfe des britischen Secret Service konnten die tschechischen Benesch-Emigranten während des Kriegs aus England mit britischen Flugzeugen ein paar Dutzend Saboteure und Attentäter mit Fallschirmen in die Tschechei absetzen. Ihr ausschließlicher Auftrag war, die gute Zusammenarbeit zwischen den Tschechen und Deutschen zu zerstören. So wurde die Ermordung des damaligen Reichsprotektors Reinhard Heydrich geplant und schließlich durchgeführt. Der britische Publizist Alan Burgess bekennt in seinem Werk »Seven Men at Daybreak« offen die echten Hintergründe, die zur Ermordung Heydrichs führten:

»Heydrich war der Architekt, dem die Nazis das Gebäude ihres Erfolges in der Tschechoslowakei verdankten. War er aus dem Weg geräumt, so mußte das

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Gebäude zusammenstürzen. Alles würde sich ändern. Das Reich würde solch einen Schlag ins Gesicht erhalten, daß eine Fortsetzung der Kollaboration unmöglich und jede Versöhnung äußerst schwierig würde.«

Die beiden Heydrich-Mörder, Jan Kubic und Josef Gabcik, wurden für ihren Mordanschlag in England sorgsam ausgebildet, mit Waffen versehen und durch eine englische Maschine mit englischen Fallschirmen über der Tschechei abgeworfen.

Nach der Ermordung Heydrichs reagierte die Reichsregierung genau so, wie man in London im Hauptquartier der Benesch-Emigration und des Secret Service erhofft hatte. Im harten Durchgreifen wurde Lidice, ein Dorf bei Kladno, in dem verschiedene Secret Service-Agenten Unterstützung erhielten, zerstört und dabei nach tschechischen Angaben die männlichen 184 Einwohner erschossen. 135 Frauen wurden in KZ eingewiesen und die Kinder staatlichen Anstalten übergeben.

Die Masse der Tschechen reagierte aber auch jetzt nicht. Es blieb vollkommen ruhig in der ganzen Tschechei. Erst als die amerikanischen und sowjetischen Heere tschechischen Boden betraten und der Krieg für Deutschland unrettbar verloren war, erhoben sich die Tschechen und versuchten mit dem schlechten Gewissen eines Kollaborantenvolkes auf das bestialischste den Widerstand nachzuholen, den sie seit 1939 versäumt hatten.

Die tschechische Exilpolitik hatte die Beraubung und Vertreibung der Deutschen jahrelang sorgsam vorbereitet. Exilpräsident Dr. Benesch forderte schon im September 1941 in einem Artikel »New order in Europe« die Ausweisung der Sudetendeutschen. Der exiltschechische Außenminister Jan Masaryk bestätigte in einem Brief vom 5. Juni 1942 an Max Weinrich, Yiddish Scientific Institute, New York, daß die Sudetendeutschen aus der CSR ausgewiesen werden sollten.

Im September 1942 teilte die britische Regierung der tschechischen Exilregierung in London mit, daß sie im Prinzip nichts gegen eine Ausweisung der Sudetendeutschen einzuwenden habe.

Am 5. Dezember 1942 forderte Dr. Benesch in einem Vortrag vor der englischen Universität Manchester:

»Ausweisung der Sudetendeutschen!«

Am 12. Mai 1943 gab Präsident Roosevelt in Washington Dr. Benesch -der den amerikanischen Präsidenten anlog, indem er behauptete, Stalins Zustimmung bereits zu haben - die amerikanische Zustimmung zur geplanten Ausweisung der Sudetendeutschen.

Am 29. Mai 1943 verlangte Hubert Ripka von der tschechischen Exilregierung in London vom sowjetischen Botschafter Bogomolow die sowjetische Zustimmung zur Ausweisung der Sudetendeutschen. Nach Rückfrage in Moskau erklärte Bogomolow im Namen der Sowjetregierung am 6. Juni 1943 sein Einverständnis.

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Die politische Überzeugung spielte bei dem Massaker, das die tschechische Meute 1945 unter den Sudetendeutschen anrichtete, sowenig eine Rolle wie bei der späteren Ausweisung. Es gab keine Hilfe und keinen Schutz mehr für die wehrlosen Deutschen.

Nachstehende eidesstattliche Aussagen zeugen von dem »anderen Lidice«.

 Marianne Klaus:

»Am 9. Mai 1945 war mein Mann Gotthard Klaus, 66 Jahre alt, in der Polizeidirektion in Prag zu Tode geprügelt worden. Ich sah ihn am 10. Mai um 4 Uhr früh zum letzten Mal, sein Gesicht hatte faustgroße Beulen, Mund und Nase waren eine blutige Masse, seine Hände dick angeschwollen. Ich habe ferner gesehen, wie man 2 SS-Leute mit Peitschen so lange ins Gesicht schlug, bis sie blutüberströmt zusammenbrachen, dann wurden sie mit Füßen in den Bauch getreten, daß das Blut hervorquoll, und wurden schließlich an den Füßen gepackt und eine Treppe heruntergeschleift. Ich sah, wie eine ‘Wehrmachtshelferin gesteinigt wurde, bis sie zusammenbrach. Dann wurde sie an einem Rollbalken eines Geschäftes aufgehängt. Ich sah einen SS-Mann mit einem Fuß an einen Kandelaber aufgehängt und vom Kopf heraufbrennen. Das war am 9. Mai 1945 in Prag.«

 Hermine Pytlik:

»Ich war vom 4. 6. 45 bis 10. 6. 46 im Lager Olmütz-Hodolein und wurde dort Zeuge, wie die Insassen des Olmützer Altersheimes, die Anfang Juli ins Lager gebracht worden waren, ungefähr 15 Personen, in zwei Gruppen mit Pistolen von der Nationalgarde aus allernächster Nähe erschossen wurden. Die Erschießung fand in den Abendstunden vor den Fenstern meiner Baracke statt. Es waren durchwegs alte, kranke Leute, im Alter von 65 bis 80 Jahren.«

 Hedwig Hlavica;

»Ich wurde 5 Monate im Kaunitzkolleg, 8 Monate im KZ Miatkau und drei Monate in Bohonitz gefangengehalten. Ich wurde Zeuge unzähliger schwerer Mißhandlungen und wurde auch selbst geschlagen. Sehr viele Kinder im Alter unter 14 Jahren waren eingesperrt und sind zum großen Teil infolge Unterernährung und Mißhandlungen umgekommen. Im Kaunitzkolleg starben täglich gegen 10 Personen, die anfangs gar nicht registriert wurden.«

Alois Stenzel:

»Ich wurde am 3. 8. v. J. mit ungefähr 30 anderen Jungen im Alter von 11 bis 18 Jahren nach Olmütz verschickt und 10 Wochen in dem berüchtigten Lager Hodolein festgehalten. Dort wurden wir täglich schwer geprügelt. Wir ka-

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men nie vor halb 12 Uhr zum Schlafen, da wir jeden Abend mehrmals aus den Baracken gejagt wurden. Um vier Uhr früh war schon wieder Wecken. Während des Tages mußten wir schwer arbeiten. Entweder Ausladearbeiten am Bahnhof, Straßenarbeiten oder Kanalarbeiten usw. Die Verpflegung bestand früh aus einem Viertelliter schwarzem ungesüßten Kaffee mit einer Scheibe Brot und abends einer dünnen Suppe, Kaffee und einer Schreibe Brot. Einige Jungen sind dort auch gestorben.«

Manha Wölfel:

»Ich war 15 Monate in dem Internierungslager Klaidovka, wo viele Hunderte untergebracht waren. Das Lager war verlaust und verwanzt. Die Verpflegung bestand nur aus Wasser und Brot. Auch viele Frauen mit Klein- kindern waren dort interniert. Sämtliche Kleinkinder bis zu vier Jahren starben an Unterernährung. Das waren sicher 100 Kinder. Auch mein Kind starb dort am 12. 4. 1946 mit 15 Monaten. 3 bis 4 Tage vorher war das Kind in das Kinderspital geschafft worden, wo selbst die Tschechen über den Zustand dieses Kindes entsetzt waren. Ich wurde im Lager verständigt, als das Kind starb. Doch als ich fragte, wo es begraben werde, erhielt ich vom Posten einen Schlag auf den Kopf, daß ich bewußtlos zusammenbrach. Ich weiß heute noch nicht, wo mein Kind begraben liegt. Den anderen Frauen ging es ebenso. Ich kann diese Aussage beeiden.«

 Franz Stix:

»Ich war in den Maitagen mit meiner Frau beruflich in Prag tätig und wurde von den Tschechen ins Lager Hagibor verschleppt, wo wir in ehemaligen Judenbaracken untergebracht wurden. Wir wurden von dort bei schlechtester Verpflegung täglich von tschechischen Unternehmern weggeholt, die uns wie auf einem Sklavenmarkt jeweils aussuchten und ohne Entgelt tagelang für sich einspannten. Meine Frau Hildegard war in den Maitagen hochschwanger. Trotzdem wurde sie genauso rücksichtslos behandelt wie alle anderen Frauen, denen man die Haare abschnitt und die man zu schwerer Arbeit beim Einreißen der Baracken heranzog. Die hygienischen und ernährungsmäßigen Verhältnisse waren im Lager so schlecht, daß unser Kindlein nach wenigen Wochen an Hunger starb. Wir wissen nicht einmal, wo es begraben liegt, weil täglich 4 bis 5 Klein- kinder verschieden, die in Massengräbern verscharrt wurden.«

Elfriede Hanke:

»Am 2. 6. 1945 wurde ich in das Lager Troppau eingeliefert. Dabei wurde ich zuerst einmal geschlagen, gewürgt und mit der Pistole bedroht, da ich sagte, daß ich nicht bei der Partei war und auch nichts von Munition wisse, was man mir nicht glauben wollte. Am 6. 7. 1945 wurde ich in das Gefängnis des

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Lagers gebracht und dort aufs schwerste mißhandelt. Ich wurde gleich bei der Einlieferung geohrfeigt, mit Füßen getreten und mit Gummiknüppeln geschlagen. Das wiederholte sich durch 13 Tage täglich. Am 13. Tag kam Fitzek mit mehreren anderen Tschechen. Sie warfen mich auf die Pritsche in meiner Zelle, zogen mir die Hose ab und schlugen mich mit Gummiknüppeln von der Hüfte bis zu der Wade beider Beine, so daß ich abends ins Krankenzimmer gelegt werden mußte, wo ich vier Wochen lang auf dem Gesicht liegen mußte, da ich am Gesäß und auf beiden Beinen große eiternde Wunden hatte. Ich mußte auch mehrmals geschnitten werden. Ich war vier Monate lang krank. Dann wurde ich zwar nicht mehr geschlagen, aber wie alle anderen angebrüllt, gestoßen und schikaniert. Am 8. 2. wurde ich entlassen.«

Elfriede Brookelt:

»Nach dem Tode meines Vaters führte ich mit meinem Sohn die Landwirtschaft meiner Mutter in Niemes weiter. Am l. Juni 1945 wurde ich von den Tschechen von Denis aufgefordert, nach Denis in meine Wohnung zurückzukehren. Ich kam dieser Aufforderung sofort nach und wurde mit meinem Mann, ohne Angabe von Gründen, verhaftet und ins Gefängnis von Grottau eingeliefert. In Grottau wurde ich schwer mißhandelt. Wir wurden täglich, früh vor der Arbeit und am Abend nach der Rückkehr ins Lager mit Gummiknüppeln und Fäusten geschlagen. Mein Mann wurde von mir getrennt, und ich habe ihn nie mehr gesehen.

Am 13. Juni 1945 wurden wir, ungefähr 30 Personen, ins Kreisgericht Reichenberg eingeliefert. Die Männer mußten sich bei der Einlieferung im Gang nackt ausziehen und wurden mit Gummiknüppeln und Peitschen geschlagen. Wir 5 Frauen des Transportes wurden in die Frauenabteilung geführt und dort schwer mißhandelt. Jede Frau mußte sich nackt ausziehen und wurde dann von 4 tschechischen Soldaten mit Gummiknüppeln und Peitschen, über ein Bett gebeugt geschlagen. Als ich als Letzte an die Reihe kam, weigerte ich mich, mich auszuziehen, da ich unwohl war. Ein Wachtmeister schaute nach, ob das wahr sei, und erklärte, das sei gleich. Da ich michtrotzdem nicht auszog, zog mir ein Wachtmeister das Hemd hoch und ein anderer die Hose herunter, und es schlugen mich vier Männer mit Gummiknüppeln und Peitschen über Rücken, Gesäß, Beine und Füße. Es waren bestimmt 25 bis 30 Schläge. Als ich zurückgehen wollte, brach ich zusammen. Nach einer Viertelstunde wurden wir in die Aufnahmekanzlei geholt, dort wurde ich wieder mit der Peitsche bedroht. Als ich in die Zelle zurückkehrte, wurde ich von einem Wachtmeister geohrfeigt und an den Haaren in die Zelle geschleift, weil ich “auch Kinder” habe. Am 10. Oktober 1946 wurde ich plötzlich entlassen, ohne daß ich dazu etwas unternommen hätte oder daß man mir einen Grund angegeben hätte.«

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 Richard Knarre:

»Ich war am 5. Mai in Prag beim Zentralverband der Industrie, wo ich geschäftlich zu tun hatte. Aus den Büroräumen weg wurde ich von tschechischen Gardisten verhaftet und unter Schlägen mit vielen anderen Deutschen zusammen in das Lager der Leihamtsgassenschule getrieben. Dort bekamen wir tagelang nichts zu essen und wurden ständig mißhandelt. Wir mußten Leichen sammeln und Straßen kehren. Ich mußte mich am Oberkörper entkleiden, bekam ein Schild mit der Aufschrift “Nemec” umgehängt und wurde damit zum Stra- ßenkehren auf den Wenzelsplatz getrieben.

Ich selbst war Augenzeuge, wie man am Wenzelsplatz deutsche Soldaten mit den Füßen nach oben auf Gaskandelaber aufhängte und darunter Feuer anzündete. Unter furchtbaren Qualen gingen die Opfer dabei zugrunde. Ich selbst wurde Mitte Mai in das NKWD-Gefängnis gebracht, aus dem ich mit Hilfe eines russischen Feldwebels entkommen konnte. Auf der Flucht wurde ich wiederum verhaftet und mit vielen anderen Deutschen in das Lager “Dvur Tejnice” bei Böhmisch-Brod gebracht. Dort waren ungefähr 3000 Deutsche, Männer und Frauen, denen man die Haare schor und die in einem Getreidesilo monatelang ohne Waschgelegenheit schlafen mußten. Es gab nichts zu essen als Dörrgemüse-Suppe. Fast alle Babies, die im Lager waren, und auch ein Großteil der älteren Lagerinsassen sind in Dvur Tejnice gestorben.

Als ich den Lagerkommandanten, den Gutsbesitzer und tschechischen Leutnant Karel Kadecabek bat, eine Frau, die bei der Entbindung starke Blutungen bekommen hatte, einem Arzt zuzuführen, antwortete er mir:

»Hinein in den Teich mit ihr, was brauchen die Deutschen noch Kinder!«…

Richard Knarre:

»Ich war am 5. Mai in Prag beim Zentralverband der Industrie, wo ich geschäftlich zu tun hatte. Aus den Büroräumen weg wurde ich von tschechischen Gardisten verhaftet und unter Schlägen mit vielen anderen Deutschen zusammen in das Lager der Leihamtsgassenschule getrieben. Dort bekamen wir tagelang nichts zu essen und wurden ständig mißhandelt. Wir mußten Leichen sammeln und Straßen kehren. Ich mußte mich am Oberkörper entkleiden, bekam ein Schild mit der Aufschrift “Nemec” umgehängt und wurde damit zum Stra- ßenkehren auf den Wenzelsplatz getrieben.

Ich selbst war Augenzeuge, wie man am Wenzelsplatz deutsche Soldaten mit den Füßen nach oben auf Gaskandelaber aufhängte und darunter Feuer anzündete. Unter furchtbaren Qualen gingen die Opfer dabei zugrunde.

Ich selbst wurde Mitte Mai in das NKWD-Gefängnis gebracht, aus dem ich mit Hilfe eines russischen Feldwebels entkommen konnte. Auf der Flucht wurde ich wiederum verhaftet und mit vielen anderen Deutschen in das Lager “Dvur Tejnice” bei Böhmisch-Brod gebracht. Dort waren ungefähr 3000 Deutsche, Männer und Frauen, denen man die Haare schor und die in einem Getreidesilo monatelang ohne Waschgelegenheit schlafen mußten. Es gab nichts zu essen als Dörrgemüse-Suppe. Fast alle Babies, die im Lager waren, und auch ein Großteil der älteren Lagerinsassen sind in Dvur Tejnice gestorben.

Als ich den Lagerkommandanten, den Gutsbesitzer und tschechischen Leutnant Karel Kadecabek bat, eine Frau, die bei der Entbindung starke Blutungen bekommen hatte, einem Arzt zuzuführen, antwortete er mir:

»Hinein in den Teich mit ihr, was brauchen die Deutschen noch Kinder!«

Marie Seckl:

»Ich bin 80 Jahre alt, meine Schwester 74. Trotzdem wurden wir gezwungen, den Todesmarsch nach Pohrlitz mitzumachen. Unterwegs wurden wir mit Gewehrkolben und Knüppeln oft geschlagen und gestoßen. Wir fielen oft hin und hatten blutige Knie. In Pohrlitz lagen wir 17 Tage lang auf blankem Beton. Durch fünf Tage erhielten wir keine Verpflegung und dann ungenießbare Suppen. Von Pohrlitz kamen wir mit ruhrartigem Durchfall zu einer Bäuerin in Preskowitz, von wo meine Schwester mit einem kranken Fuß ins Krankenhaus nach Brunn geschafft wurde. Ende Juli kamen wir in die völlig ausgeraubte Wohnung zurück und erhielten von unseren Sparkassen nur 500 Kronen monatlich zusammen, bei einem Brotpreis von 10 Kronen das Kilogramm, daß wir buchstäblich betteln gehen mußten. Auf der Gasse wurden wir ständig angepackt und beschimpft.«

Maria Benatzky:

»Am 30. Juli 1945 hörte ich gegen 16 Uhr 30 eine starke Detonation in der Richtung Schön-Priesen. Gleichzeitig flog aus derselben Richtung ein Flugzeug

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gegen die Stadt. Ich befand mich zu dieser Zeit in einem Friseurgeschäft am Marktplatz in Aussig, von wo ich den größten Teil des Platzes übersehen konnte. Kurz darauf sah ich, wie tschechische Eisenbahner in Uniform und auch tschechische Zivilisten die Deutschen, die ja alle weiße Armbinden tragen mußten, jagten. Zu 30 und 40 stürzten sie immer auf ein Opfer, schlugen es zu Boden und traten es mit Füßen, bis es liegen blieb. Der Kopf und das Gesicht waren dann nur mehr eine blutige, unförmige Masse. Ich selbst sah mindestens 12 Deutsche im so zugerichteten Zustand. Unter den Opfern befanden sich auch Frauen und Mädchen. Ich selbst hörte die Todesschreie eines Mädchens und sah, wie es niedergetrampelt wurde. Um dieselbe Zeit kamen die Arbeiter aus den Schichtwerken über die neue Brücke, auf die in derselben Weise Jagd gemacht wurde. Es wurden 30 bis 50 deutsche Arbeiter auf den Brückenplatz geworfen und von tschechischen Soldaten mit Maschinengewehren in die Grube geschossen, wenn sich noch immer einer rührte. Viele Deutsche wurden im schwerverletzten Zustand in die Elbe geworfen und beschossen, wenn sie aus dem Wasser auftauchten. Die Leute, die dem Blutbad entgingen, wurden wahllos in das Lager Lerchenfeld getrieben. Schätzungsweise haben an diesem Tage 600 Deutsche in Aussig ihr Leben verloren.

Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß dieses Blutbad planmäßig vorbereitet war. Eine halbe Stunde nach der Detonation haben die tschechischen Soldaten in der Körnerschule ihre Waffen ergriffen und haben sich ohne besonderen Befehl an der Straßenjagd beteiligt. Ein gutmütiger tschechischer Arbeiter schickte um 3 Uhr nachmittags einige deutsche Arbeiter, denen er gut gesinnt war, aus dem Munitionslager, das später explodierte, vorzeitig nach Hause, trotzdem sie selbst eingewendet hatten, daß noch nicht Arbeitsschluß sei.«

Ehrenhart Adam:

»Am 12.6.1945 wurde ich in Aalen bei Stuttgart aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen und begab mich, mit einem amerikanischen Grenzübertrittschein versehen, in die Tschechoslowakei, um meine Familie zu suchen. Beim Grenzübertritt hatten mir die tschechischen Grenzorgane sämt-liche Lebensmittel, die ich bei meiner Entlassung von der amerikanischen Lagerkommandantur für die Reise bekam, sowie mein Geld, Decken und Mantel abgenommen. In Warnsdorf wurde ich trotz meiner Entlassungspapiere verhaftet und ins Kriegsgefangenenlager eingeliefert. Dort war ich vom 24. 7.1945 bis 28. 5. 1946. Bei meiner Entlassung befanden sich dort noch gegen 2000 deutsche Kriegsgefangene, trotzdem sie schon früher aus amerikanischer oder russischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurden. Sie lebten unter denkbar schlechtesten Verhältnissen, unterernährt, und wurden ohne Lohn zur gröbsten Arbeit verwendet.

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Besonders in meinem Lager wurden wir alle von einem Arzt aus Prag auf das SS-Blutgruppenzeichen untersucht und dabei ungefähr 200 SS-Angehörige festgestellt. Diese wurden dann in das Brauhaus in Nachod gebracht und wurden der Zivilbevölkerung zur Mißhandlung ausgeliefert. Ich war selbst Augenzeuge, wie sämtliche 200 Mann von der Zivilbevölkerung aufs grausamste ermordet wurden. Tschechische Frauen, darunter eine gewisse Frau Zinke aus Nachod-Komenskeho 233, haben sich dabei besonders hervorgetan. Frau Zinke rühmte sich, sie würde noch mehr umbringen, wenn sie könnte. Die SS-Leute wurden von den Frauen mit Messern und Dolchen erstochen, mit Knüppeln und Gewehrkolben erschlagen. Körper, die noch Leben zeigten, wurden mit Benzin übergossen und verbrannt. Ich selbst habe mitgeholfen, die Leichen auf Autos zu verladen und sie in 3 Massengräber im Schloß von Nachod zu begraben.

Die Kriegsgefangenen wurden täglich verprügelt. Mehrere haben Kieferbrüche und Messerstiche erlitten. Einigen wurden auch Augen ausgeschlagen. Am 8. 5. 1946 wurden am Marktplatz von Nachod um 5 Uhr nachmittags bei alliierter Beflaggung alle Deutschen von der Zivilbevölkerung schwer mißhandelt. Die Deutschen wurden ungefähr 500 m weit durch eine Staffel tschechischer Zivilisten einzeln durchgejagt und dabei - Männer und Frauen und Kinder - von der tschechischen Zivilbevölkerung mit Stöcken geschlagen. Vielen wurde ein Bein gestellt; wenn sie fielen, wurden sie mit Füßen getreten. Sie wurden namentlich zur Mißhandlung aufgerufen. Die tschechischen Polizisten sahen zu, ohne einzugreifen.«

Alfred Gebauer:

»Ich wurde als Deutscher am 6. 5. 1945 in Prag verhaftet und war der Reihe nach in den Lagern Schulministerium, Scharnhorstschule, Wehrmachtsgefängnis, Stadion und Arbeitsanstalt bis Ende September untergebracht, von wo ich in das Gerichtsgefängnis Troppau eingeliefert wurde. Von dort wurde ich am 12. 6. 1946 zur Aussiedlung entlassen. Ich bin Schwerkriegsbeschädigter und wurde bei der Verhaftung von Wlassowsoldaten geohrfeigt und sämtlicher Sachen beraubt.

Ich sah mit eigenen Augen: In der Scharnhorstschule mußten sich weibliche SS-Angehörige ohne Kleider, die ihnen vom Leib gerissen wurden, in einem Wassertümpel wälzen. Dann wurden sie mit Fußtritten und Gewehrkolben mißhandelt, bis sie bewußtlos waren. Am Stadion wurde auf SS-Soldaten vor 5000 Häftlingen mit Maschinenpistolen eine Hasenjagd veranstaltet. Dabei wurden 20 SS-Soldaten erschossen. Einige mußten in die Latrine springen, wo sie mit Maschinenpistolen erschossen wurden. Sie blieben in der Latrine liegen, und die Häftlinge mußten die Latrine weiter benützen. Frauen wurden beim Abtransport so mit Gummiknüppeln geschlagen, daß sie blutüberströmt zu-

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sammenbrachen. In der Reitschule wurden vor den Augen anderer Häftlinge einige wahllos herausgegriffen und so geschlagen, daß sie blutüberströmt zusammenbrachen. Dann wurden sie herausgeschleppt, man hörte einige Schüsse fallen. Auch viele tschechische Kollaborateure wurden dort erschlagen; die ersten fünf Tage nach meiner Verhaftung bekamen wir Häftlinge außer einem Kübel Wasser für 600 Mann keine Verpflegung. Am 6. Tag wurde ein Würfel Zucker und ein Keks ausgegeben. Vom 7. Tag an bekamen wir eine dünne Suppe, so daß täglich 15 bis 20 Leute an Entkräftung starben. Bei der Einlieferung in Troppau wurde ich schwer verprügelt. Durch acht Wochen hindurch wurden die Lebensmittelpakete, die mir meine Schwester nach Troppau ins Ge- fängnis schickte, von den Aufsehern unterschlagen. Ich kann diese Aussage beeiden.«

Heinz Girsig:

»Ich wurde vom Juni 1945 bis März 1946 im Lager Jauernig festgehalten und wurde dort selbst mehrmals mißhandelt, wodurch ich auch zwei Zähne verlor. Ich bin auch Zeuge schwerer Mißhandlungen gewesen und habe gesehen, wie andere Häftlinge gemartert und erschossen wurden. Die beiden Brüder Hauke, 16 und 18 Jahre alt, wurden im Juli von dem stellvertretenden Lagerführer Katiorek erschossen, nachdem einen Tag vorher von demselben ein Hakenkreuz mit dem Messer in das Gesäß des einen Jungen eingeschnitten worden war. Vorher waren sie auch mit Platzpatronen angeschossen worden. Oft wurden wir in der Nacht herausgejagt und mißhandelt. Zu Tode geprügelt wurden Meißner aus Krosse, ein Klempner aus Zuckmantel und Hauke aus Jauernig. Die letzten Mißhandlungen erlebte ich dort Mitte Februar 1946.«

Erika Grissmann:

»Ich wurde am 4. 10. 1927 in Masshaupt bei Kladno geboren und lebte mit meinen Eltern seit dieser Zeit ununterbrochen in Kladno. Wir gehören also nicht zu den Reichsdeutschen, die erst nach Angliederung des Protektorats nach Kladno gekommen waren.

Am 5. Mai brach in Kladno der Auf stand der tschechischen Untergrundbewegung aus. Bewaffnete Mitglieder der “Narodni Garda” sperrten alle Straßen, räumten die Quartiere der deutschen Wehrmacht und die Lazarette und warfen die Verwundeten auf die Straße. Ich sah, wie dieselben von der Menge gesteinigt wurden. Am 6. Mai 1945 begannen die sogenannten Hausdurchsuchungen, bei denen wahllos alle deutschen Wohnungen ausgeplündert wurden. Mein Vater, ein Beamter bei der Poldihütte, wurde am Abend desselben Tages verhaftet und blieb seitdem verschwunden. Ich selbst bekam bei der ersten Hausdurchsuchung von einem tschechischen Soldaten eine Ohrfeige, weil ich angeblich nicht angegeben hätte, wo wir unseren Schmuck vergraben hätten.

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Am darauffolgenden Montag gingen die Wogen der Deutschenverfolgung besonders hoch. Wir sahen vom ersten Stock unseres Hauses aus zahllose deutsche Männer über die Felder laufen, die ihren Verfolgern entgehen wollten, die aber wie Hasen mit Maschinengewehren abgeschossen wurden. Dieses Schicksal traf jeden Deutschen ohne Unterschied, ob er Zivilist oder Soldat, ob er Parteimitglied war oder nicht.

Am Mittwoch zogen die Russen in Kladno ein, und zur selben Stunde wurden alle deutschen Siedlungen geräumt. Unsere tschechische Nachbarin hörte ich auf der Straße weinen. Sie sagte mir, jetzt kämen wir, die Grissmanns, auch bald dran, und niemand könne uns helfen. Nach einer Viertelstunde kamen Angehörige der Revolucni Garda in unser Haus. Der Anführer, ein großer mit Blut besudelter Kerl, warf eine Handgranate durchs Fenster. Als er michmit meiner Mutter und meinem 15jährigen Bruder allein im Haus antraf, warf er mich auf die Ottomane und sagte: ” Vergewaltigen tue ich dich nicht, das werden schon die Russen besorgen.” Während die Tschechen unter ständigen Bedrohungen unser Haus plünderten, entkamen meine Mutter und mein Bruder durch das Haustor, während ich durch ein Fenster entfloh. Durch unsere eigene Straße, die Wras- Gasse, mußten wir Spießruten laufen. Die tschechische Menge stürzte sich auf uns und schlug uns mehrmals zusammen. Nur einen Teil unserer ehemaligen Nachbarn sah ich weinend aus den Fenstern schauen.

Ohne jedwede Habe, so, wie wir aus unserem Haus geflüchtet waren, schlössen wir uns hierauf einem Flüchtlingshaufen an, der aus der Gegend von Unhozd kam. Die meisten von ihnen bluteten, denn die Tschechen warfen Handgranaten in den traurigen Zug.

Auf einem Fabrikplatz mußten wir uns mit erhobenen Händen gegen eine Wand stellen. Zuerst wurde mein fünfzehnjähriger Bruder mit Striegeln geschlagen. Dann fielen mehrere Tschechinnen über mich und meine Mutter her. Meine Mutter blutete am ganzen Kopf. Mir selbst nahmen sie Ohrringe und Haarschleifen ab, dann wollten sie mir die Zöpfe abschneiden. Während dieses Treibens erschien ein Tscheche und rief laut über die Menge hinweg: “Die Schönsten kommen zu den russischen Offizieren.”

Wir wurden daraufhin weitergetrieben und immer wieder geschlagen. Endlich erwischte mich einer und zog mich bei den Haaren in ein Auto. Ich wurde ohnmächtig.

Als ich aufwachte, lag ich auf einem Sofa, am Kopf und an den Händen verbunden. Etwa fünf hohe russische Offiziere standen um mich herum. Einer fragte mich, ob ich Hunger hätte und wohin ich wolle. Ich erklärte ihm, daß ich zu meiner Mutter möchte. Er ließ mich hierauf mit einem Auto auf den Fußballplatz fahren, wo ich meine Mutter und meinen Bruder gleich am Tore traf.

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Als mich meine Mutter in diesem Zustand sah, fiel sie auf die Knie und schrie laut, man möchte uns doch nicht weiterquälen und endlich erschießen. Sie brach hierauf ohnmächtig zusammen. Das alles spielte sich am Vormittag des 9. Mai 1945 in Kladno ab. Kurz nach Mittag wurden wir vor eine Grube getrieben und es hieß, da würden wir nun erschossen werden. Es erschien aber ein tschechischer Offizier und sagte, so weit sei es noch nicht.

Wir wurden zusammen mit vielen anderen Deutschen in ein Lastauto verladen und auf den Marktplatz von Masshaupt gebracht. Nachdem wir dort von der Menge bespien wurden und mit Steinen beworfen worden waren, schaffte man uns wieder auf den Fußballplatz von Kladno zurück.

Viele deutsche Soldaten lagen mit Kopf- und Bauchschüssen auf dem Boden herum, und keiner kümmerte sich um die Schwerverwundeten. Da brach meine Mutter neuerdings zusammen. Ein deutscher Arzt, den ich bat, ihr zu helfen, wurde von den tschechischen Wachen verprügelt. Wir mußten uns dann auf dem freien Platz bis auf das Hemd ausziehen und wurden von den Tschechen durchsucht. Hierauf wurden wir wieder in Autos verladen und in die Kaserne von Kladno gebracht.

Dort sah ich Furchtbares: Zivilisten und Soldaten lagen in Blutlachen herum, und niemand konnte ihnen helfen. Überaus groß war die Zahl der Selbstmörder, die auf kurzem Wege den Qualen entkommen wollten.

Ich sah eine Menge kleiner Kinder, denen die Eltern den Hals durchgeschnitten hatten, um sie durch den raschen Tod vor weiteren Folterungen zu bewahren. Ein tschechischer Arzt, der mit einer Krankenschwester erschienen war, legte einigen von ihnen Verbände an. Zu essen bekamen wir während der ganzen Zeit nichts.

Am Nachmittag hieß es plötzlich, wir müßten uns alle flach hinlegen, weil in der Nähe gesprengt würde. Man hörte eine ungeheure Detonation. Als der Lärm vorbei war, sagte ein Tscheche ganz in meiner Nähe: “Das war nicht nahe genug!”

Am Nachmittag des 10. Mai wurden die Schwerkranken und Schwerverletzten in Krankenautos verladen, die Leichtverletzten stellten sich zum Abmarsch bereit. Vor den Kasernentoren hatte sich mittlerweile eine johlende Menge angesammelt, die uns mit Steinen bewarf.

Ein Tscheche verlas von einem großen Blatt Papier einen Aufruf, in dem er alle Deutschen als Verbrecher erklärte. Er schrie uns an, wir hätten dies alles jetzt, wenn wir die Kaserne verlassen, zu büßen. Plötzlich flogen wieder Handgranaten in die Menge der deutschen Gefangenen, die ein großes Blutbad anrichteten.

Ein tschechischer Priester erschien und erteilte einer Menge Sterbender die letzte Ölung. Viele Verwundete wiesen aber sein Anbieten zurück.

Dem Betreiben meiner Mutter gelang es, uns mit in die Krankenwagen un-

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terzubringen. Ich selbst erhielt von einer deutschen Krankenschwester eine DRK-Haube, wodurch ich mich einigermaßen schützen konnte.

Auf der Fahrt aus Kladno wurden wir von russischen Posten angehalten. Ein Rotarmist öffnete unsere Sankawagen und forderte mich auf, mit ihm zu kommen, da ich gar keine Krankenschwester sei. Die Verwundeten nahmen aber für mich Stellung. Der Russe erklärte hierauf, sie sollten ihm entweder alle ihre Uhren geben oder mich. Die schwerverwundeten deutschen Soldaten lieferten alle ihre Uhren und Ringe ab und kauften mich auf solche Weise frei.

Unsere Kolonne fuhr hinauf gegen den Westen Böhmens. Wir mußten bald die Sanitätswagen verlassen und schlossen uns großen Flüchtlingsströmen an, die sich gegen die amerikanische Besatzungszone zu bewegten. Zu essen bekamen wir während der ganzen Zeit nichts. Wir schliefen meist auf offenem Feld und wurden des öfteren zur Nachtzeit von tschechischen und russischen Soldaten bedrängt. Unter anderem wurden kurz vor Petschau mehrere der uns begleitenden DRK-Schwestern von russischen Posten vergewaltigt. Mit meiner Mutter und meinem Bruder gelangte ich schließlich zu meinen Großeltern nach Hermannshütte, bei Mies, wo ich zunächst auf einem tschechischen Bauernhof Arbeit fand. Im November 1945 nahmen mich die Amerikaner bei ihrem Abzuge nach Bayern mit.«

Sebastian Herr:

»Ich bin Volksdeutscher aus Rumänien und habe in der SS-Nachrichten-schule in Leitmeritz als Schneider gearbeitet. Im Mai 1945 wollte ich nach Rumänien zurück, wurde aber in Prag verhaftet und nach Pankratz eingeliefert. Dort mußte ich mit anderen Gefangenen am 22. 5. 1945 SS-Leute ausgraben, die während der Revolution umgekommen waren, und diese in Massengräbern beerdigen. Dabei sah ich an den ausgegrabenen Leichen, daß Ohren und Nasen abgeschnitten, Augen ausgebohrt und die Hände verbrüht waren. Wir arbeiteten dabei 60 Mann und wurden bei der Arbeit furchtbar verprügelt, daß viele bewußtlos wurden. Als wir nach der Arbeit an den Leichen uns wuschen, wurden wir mit dem Kopf in das schmutzige Waschwasser hineingestoßen. Ich wurde bis Oktober 1946 festgehalten.«

Frau Hildegard Hurtinger:

»Am 15. Mai wurde ich in meiner Prager Wohnung vom tschechischen Pöbel abgeführt und unter Prügel- und Kolbenschlägen an den Haaren ungefähr 500 m weit in die Scharnhorstschule geschleppt. Dort wurde ich vollkommen ausgeraubt, so daß mir nur Strümpfe und das Kleid, das ich am  Leib hatte, blieben. Eine tschechische Kommissarin verhörte mich und behauptete, ich hätte im Jahre 1942, zu einer Zeit, in der ich gar nicht in Prag weilte, sondern in Teplitz, 16 tschechische Personen ins KZ gebracht, die dort umgekommen sein

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sollen. Bei jeder Verneinung wurde ich geohrfeigt. Dann wurde ich in die sogenannte Separation gebracht, wo ich und meine Mithäftlinge, Männer und Frauen, aufs grausamste mißhandelt wurden. In der Nacht wurden wiederholt die Häftlinge auf den Hof geholt, dort zu je zehn Männer, Frauen und Kinder - darunter auch meine zwei Brüder mit Familie - abgezählt und vor den Augen der übrigen Häftlinge erschossen. Das jüngste Kind meines Bruders war 5 Monate alt.

Dann mußten wir Gräber schaufeln, die Leichen ausziehen und vergraben. Außer den offiziellen Hinrichtungen wurde ständig bei Tag und Nacht wahllos in die Häftlinge hineingeschossen, wobei zahllose wehrlose Menschen ums Leben kamen. Bei einer solchen Gelegenheit wurde auch ich durch einen Streifschuß am Halse verwundet. Ich blieb einen Tag und eine Nacht unter den Leichen liegen, da ich es nicht wagte, aufzustehen. Dann stiegen die Tschechen über die Leichen und stachen blindlings mit den Seitengewehren in die noch Lebenden. Dabei erhielt ich einen Bajonettstich in die linke Hand. Ich verbiß aber den Schmerz und rührte mich nicht. So “rettete” ich mich wieder in die Separation. Einmal bekam ich 8 Tage lang nicht einen Bissen zu essen. Den Kindern wurden die Mahlzeiten in Spucknäpfen verabreicht. Kinder, die diese zurückwiesen, wurden erschlagen.

Schwangere Frauen wurden von bewaffneten Tschechen aus den Zellen geholt, auf den Hof geführt, dort ausgezogen und verprügelt, darauf in die Aborte gesteckt und so lange geprügelt, bis die Frucht abging. Ich selbst mußte mithelfen, die auf diese Weise umgekommenen Frauen wegzuschaffen. Durch viele Tage waren es etwa mindestens 10 Frauen, die so ums Leben kamen.

Bei Tage wurden Gruppen von 6 bis 8 Frauen in die Sankt Gotthardskirche zur Arbeit geführt. Dort mußten wir die schon in Verwesung übergegangenen Leichen küssen, auf Haufen zusammenschichten und den Boden der Kirche von dem fließenden Blut reinlecken. Tschechischer Pöbel führte dabei die Aufsicht und verprügelte uns dauernd. Ich sah auch, wie deutschen Männern, darunter einem Ing. Färber von der technischen Hochschule, mit Kerzen das Hakenkreuz in die Handfläche gebrannt wurde.

Am 20. Mai 1945 wurden wir zur Arbeit auf den Wenzelsplatz geführt. Dort wurden vor unseren Augen deutsche Knaben und  Mädchen, und  auch  deutsche Kriegsgefangene an den Füßen an Kandelabern  und Bäumen aufgehängt, mit Petroleum übergossen und angezündet.

Ich selbst war bis zum 19. 9. in der Scharnhorstschule. Die Grausamkeiten erstreckten sich über die ganze Zeit ohne Unterbrechung. Dann wurde ich nach Pankratz überführt und von dort aus in die Philips-Werke zur Arbeit eingesetzt.

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Am 6. 11. 1945 wurde ich von dem dortigen Lagerführer aufs gemeinste mit dem Gummiknüppel verprügelt, weil ich den Wunsch geäußert hatte, in die Kirche zu gehen. Es war mein Hochzeitstag gewesen.«

Franz Kaupil:

»Am 13. 5. 1945 begann die Schreckensherrschaft der Tschechen in Iglau. In der folgenden Nacht haben ungefähr 1200 Deutsche Selbstmord verübt. Bis Weihnachten gab es etwa 2000 Tote. Am 24. und 25. 5. wurde die deutsche Bevölkerung binnen 20 Minuten von Partisanen aus den Wohnungen getrieben und in die Lager Helenental und Altenburg eingesperrt. Diese Lager waren offiziell als Konzentrationslager benannt. Im Helenental waren 3700 Personen untergebracht. In Altenberg gegen 3000. Es war weder für Trink- noch Nutz- wasser hinreichend gesorgt. Klosettanlagen und Waschgelegenheit gab es keine. In den ersten 8 Tagen gab es auch keine Verpflegung, später gab es nur dünne Suppe und 100 g Brot täglich. Kinder bekamen nach den ersten acht Tagen ein Viertelliter Milch. Jeden Tag starben mehrere ältere Leute und Kleinkinder. Am 8. 6. wurden die Insassen von Helenental völlig ausgeplündert und am nächsten Tag im Fußmarsch über Telsch nach Stangern 33 km geführt. Das war ein Todesmarsch. Die Leute wurden mit Peitschen angetrieben. Die älteren Leute wurden, wenn sie zusammenbrachen, mit Wagen weggeführt. Dieser Marsch kostete 350 Menschen infolge Erschöpfung und Hunger das Leben.

In Stangern wurden 3500 Leute in einem Lager mit einem Fassungsraum von 250 Personen zusammengepfercht. Die meisten mußten trotz des Regens im Freien kampieren. Am nächsten Tag wurden die Familien getrennt, und in fünf verschiedene Lager, getrennt nach Männern, Frauen und Kindern, untergebracht. Verpflegung gab es 8 Tage keine. Dann die üblichen Suppen. Die Behandlung war menschenunwürdig. Im Frauenlager wurden einmal mit einem Schuß vier Frauen getötet und eine schwer verletzt. Darunter Frau Friedl und Kerpes. Prügelstrafen waren bei Männern und Frauen an der Tagesordnung. Es gab auch eine Prügelzelle. Die Lagerinsassen wurden den tschechischen Bauern von der Lagerleitung als Arbeitskräfte verkauft. Im August besserten sich die Verhältnisse, doch starben bis Weihnachten in Stangern ungefähr 500 Häftlinge. Im Januar wurde das Lager Stangern aufgelöst. Ich selbst wurde am 9. l. 1946 in Untersuchungshaft gesetzt und am

7. 8. 1946 entlassen. Dort hörte ich von Augenzeugen oder erlebte selbst die furchtbarsten Grausamkeiten.

Am 10. 6. 1945 wurden 16 Iglauer Häftlinge aus den Zellen geholt und im Ranzenwald erschossen. Darunter der alte Stadtpfarrer Honsik, Howorka, Augustin, Biskons, Brunner, Laschka, Martel, Kästier usw. Im Gerichtsgebäude wurden noch im Mai 1945 ohne jede Verhandlung erschossen: Krautschneider, Kaliwoda, Müller und Ruffa. Ein gewisser Hoffmann wurde zu Tode geprügelt. Der gefürchtetste Aufseher war Rydietzky. Der Fabrikant Krebs wurde

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skalpiert. Baumeister Lang starb an den Folgen von Mißhandlungen. Der 70jährige Oberst Zobel erhängte sich in der Zelle. Viele Leute werden noch heute als Arbeitskräfte in dem Gefängnis zurückgehalten, da sie vom Gerichtspersonal zu persönlichen Arbeiten verwendet werden. Viele Leute waren durch grausamste Mißhandlungen gezwungen worden, belastende Aussagen zu machen, und werden nun wegen Delikten festgehalten, die sie gar nicht begangen haben.

Ich kann diese Aussage beeiden und auch weitere Zeugen dafür vorbringen.«

Theresia Lindenmeier:

»In Trotzau wurde um den 12. 6. 1945 die gesamte Bevölkerung von Partisanen zusammengetrieben. Dann wurden die Namen der fünf Leute verlesen, die erschossen werden sollten. Davon hat einer gefehlt, weil er von der Wehrmacht noch nicht zurückgekehrt war. Daraufhin zerriß der Anführer der Partisanen das Papier mit den Namen und erklärte, er werde sich 20 Mann aus der Menge zum Erschießen heraussuchen. Er bestimmte nun wahllos 20 Männer aus der Menge; diese wurden zuerst von der ganzen Bevölkerung blutig geschlagen, dann von zahlreichen Kugeln durchsiebt, so daß sie alle auf einem Haufen zusammensanken. Einige Tage vorher wurde die gesamte Familie Bartl aus Trotzau, fünf Personen, erschossen. Aus den von der Gemeinde be- schafften Särgen wurden sie am Friedhof wieder herausgerissen und an einem Feldrain neben dem Friedhof begraben.

Um dieselbe Zeit wurde in Krottersdorf bei Trotzau eine Bauernfamilie, Mann, Frau und das 9 Monate alte Kind, von Partisanen erschossen. Im Nachbardorf wurden Mann und Bruder der Bäuerin erschossen. Die Bäuerin mußte selbst im Gemüsegarten des ersten Hofes ein Grab schaufeln und die Personen beerdigen. Es war bei Todesstrafe verboten, von diesen Vorfällen zu sprechen.

Ich kann diese Aussage beeiden und viele Zeugen dafür bringen.«

Ing. Franz Rösch:

»Ich war vom 12. 5. bis 15. 5. 1945 bei einem Beerdigungskommando in Wokowitz zur Arbeit eingesetzt. Dort sah ich, wie Tausende von deutschen Soldaten und Zivilisten - Frauen und Männer, auch Jugendliche von 10 Jahren aufwärts - auf die grausamste Art und Weise ermordet wurden. Sie wurden von tschechischen Revolutions-Gardisten meist mit Knüppeln erschlagen, zum kleineren Teil erschossen. Die meisten wurden nur angeschossen, um sie zu quälen, und dann erschlagen. Die furchtbar zerschlagenen Körper wurden häufig mit Salzsäure eingerieben, um  sie zu quälen. Ein Dr. Blume aus Berlin war beauftragt, den Tod  der Leute festzustellen. Es wurden Menschen bei lebendigem Leibe Finger mit Ringen abgerissen. Die Toten wurden in einem Massengrab in Wokowitz am Friedhof begraben. Ich habe dann bis 2. 5. 1946 bei Bau-

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ern gearbeitet, obwohl ich meinen rechten Arm im Krieg verloren habe. Ich mußte mit dem linken Arm Mist laden und andere schwere Arbeiten machen. Als ich die Arbeit nicht mehr leisten konnte, wurde ich am 2. Mai ins Straflager Kladno geschickt. Dort sah ich, wie die Häftlinge mit heißem Teer auf der nackten Haut am Rücken oder Gesäß eingestrichen und nachher furchtbar verprügelt wurden. Ich selbst wurde in den zwei Monaten, die ich dort war, täglich verprügelt. Die rechte Niere wurde mir losgeschlagen, daß ich dann ins Krankenhaus Schlan eingeliefert wurde.«

Josef Röder:

»Ich wurde am 7. Mai 1945 verhaftet und ins Lager Olmütz-Hodoleln eingeliefert, wo ich bis 30. 6. 1945 festgehalten wurde. Ich wurde selbst täglich mehrmals schwer mißhandelt, wobei mir unter anderem 3 Rippen gebrochen wurden. Ich wurde täglich Zeuge vieler anderer Mißhandlungen. Ich habe gesehen, wie 15 Leute zu Tode geprügelt oder erschossen worden sind. Darunter der Buchhändler Große, Kriegsinvalide Leopold Klier, Metallwarenhändler Karl Kleibel, Armenpfründner Franz Lehar, Staatsbahnrat Albin Raschovsky, Dr. Zebo und andere. Als Mörder haben sich besonders betätigt: Oldrich Vy-tovsky aus ölmütz, Josef Schneider, Hochschüler Pospischil, ein Anstreicher Rösner und andere. Als ich ihnen, ermutigt durch eine persönliche Rücksprache mit Ministerpräsident Fierlinger anläßlich eines Lagerbesuches, Vorhaltungen machte, wurde mir offiziell mitgeteilt, daß diese tödlichen Mißhandlungen auf Befehl des Lagerkommissärs Antonsch geschehen waren.«

Hildegard Reichel:

»Als ich im Juni 1945 ins Troppauer Lager eingeliefert wurde, wurde ich von dem Tschechen Großmann zweimal verprügelt. Im Dezember wurde ich entlassen. Um den ständigen Beschimpfungen und Drangsalierungen zu entgehen, wollte ich über die Grenze gehen. In Eger wurde idi festgenommen und y/2 Monate eingesperrt. Im Mai dieses Jahres war ich dort Zeugin von sechs Hinrichtungen durch Erhängen. Am 5.

5. 1946 wurde ich entlassen. Als ich nach Troppau zurückkehrte, wurde ich sofort wieder verhaftet und verprügelt.«

Robert Rief:

»Ich bin bis zum 10. Oktober 1945 in Saaz gewesen und hatte Gelegenheit, alles mitzuerleben, was seit den Umsturztagen in meiner Heimatstadt vor sich gegangen ist. Am 7. Mai besetzten die Russen, vom Erzgebirge kommend, mit Panzern die Stadt, die von Flüchtlingen aller Art und von den zurückflutenden Kolonnen der deutschen Front in Mähren sowie von zahlreichen Verwundeten in den Lazaretten überfüllt war.

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Am 3. Juni übernahmen die Tschechen die Verwaltung, verhafteten die gesamte männliche Bevölkerung ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit und brachten sie in ein Lager nach Postelberg. Dort wurden die Deutschen zu Tausenden in den Kasernenhof gepfercht und ohne jede Nahrung gelassen. Am Morgen des vierten Juni erschienen Angehörige der Revolutions-Garde und schössen wahllos in die Menge. Neben vielen Verwundeten gab es drei Tote, darunter meinen Bekannten Heidenreich.

Der tschechische Polizist Marek ging durch das Lager und legte mit seinem Revolver, ebenfalls ohne Grund, Deutsche um. Fünf 13- bis 15jährige Buben, darunter der kleine Körner, dessen Vater der Exekution zuschauen mußte, wurden an die Wand gestellt und ohne jedes vorhergehende Verfahren erschossen. Von den ohne jeden besonderen Grund Erschossenen sind mir bekannt gewesen: Baumeister Heinzel, Hauptmann Langer, der Chemiker Hausmann. Ich schätze die Zahl der in Postelberg erschossenen Deutschen auf 600.

Am 13. Juni wurden, nachdem bereits alle Männer weggeschafft worden waren, alle deutschen Frauen in ein Lager in Saaz, und zwar in die ehemalige SS-Kaserne, gebracht. Dort herrschten viehische Zustände. Die tschechischen Posten traten die Frauen, auch werdende Mütter, mit Füßen und befahlen ihnen wahllos niedrige Dienste..

Am Abend öffneten sich die Tore des Lagers den russischen Soldaten, die sich wie die wilden Tiere auf die Frauen stürzten und sie vergewaltigten. Sie nahmen dabei keine Rücksicht auf ihre Umgebung, sondern taten ihren Opfern in aller Öffentlichkeit  Gewalt an. Die Tschechen vergnügten sich damit, zuzusehen. Unter anderem wurde die Tochter des Kaufmanns Pichen in Anwesenheit ihrer Mutter vergewaltigt, die im Bette über ihr liegen bleiben mußte. Ende Juni mußten sich alle Frauen nackt ausziehen. Man gab vor, verborgenen Schmuck bei ihnen zu suchen. Auch das geschah in Gegenwart der Kinder …«

Else Rotter:

»Nach Beendigung der Kriegshandlungen plünderten die Angehörigen der Sowjetarmee Landskron tagelang aus. Viel schlimmer als sie gingen die Tschechen vor, die nach dem Abzuge der Russen in Landskron eine wahre Schreckensherrschaft errichteten.

Partisanen aus dem Gebiet um Königgrätz veranstalteten unter den Deutsdien ein Massaker, das allgemein unter dem Namen “Landskroner Blutge-richt” bekannt wurde. An der Spitze dieser Vorgänge, die sich im Juni 1945 ereigneten, stand der Mühlenbesitzer Hrabacek, aus Weipersdorf, ein ehemaliger Klient meines Mannes. Unter dem Vorwand, nach Waffen zu suchen, stürzte sich die tschechische Meute auf die deutsche Bevölkerung und trieb ohne Unterschied des Alters, der politischen Einstellung (Parteizugehörigkeit usw.) alle Männer auf dem Marktplatz von Landskron zusammen. Dort mußten sie mit

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erhobenen Händen warten, bis alle Opfer beisammen waren Etwa 50 Männer (darunter die mir bekannten Ing. Neugebauer,  Ing.  Dietrich,  ein  SOjähriger  Greis  und  der  Steueramtsleiter  Jenisch)  wurden  hierauf  ohne Verfahren an den Kandelabern aufgehängt. Die Schreie der Gemarterten waren durch die ganze Stadt zu hören. An  die  hundert  ältere  Männer  wurden  in  ein  zu  Luftschutzzwecken  errichtetes  Wasserbecken  geworfen. Herbeigetriebene Hitlerjungen wurden gezwungen, zu verhindern, daß die Opfer das Becken verließen. Mein Mann, ein Arzt und ein älterer Lehrer entgingen als einzige in unserer Straße dem Blutbad, weil sie von einem befreundeten Tschechen, der ihnen beteuerte: “Wir sind auch Men-schen” vor dem Verlassen der Wohnung gewarnt wurden.«

Alfred Schubert:

»Am Dienstag nach Pfingsten wurden aus der Tischlerwerkstätte, in der ich Lehrling war, die 7 Arbeiter im Alter von 16 bis 60 Jahren von den tschechischen Partisanen auf den Marktplatz von Grulich geführt und dort in der grausamsten Weise gequält und mißhandelt. Auch andere Deutsche wurden dort zur selben Zeit schwer mißhandelt. Drei wurden sofort an Ort und Stelle erschossen - darunter eine Frau. Von unseren Mißhandelten ist einer am nächsten Tage seinen Verletzungen erlegen. Geschlagen wurde mit schweren Knüppeln, Ketten und Geißeln.«

Hans Strobel:

»Am 9. 5. 1945 meldete ich mich gemäß der Aufforderung mit meiner Familie bei der Prager Polizei und wurde 14 Tage in Pankratz festgehalten. Alle Häftlinge wurden, genauso wie ich, aufs schwerste mißhandelt. Am 26.

5. 1945 wurde ich mit einem Transport von 6000 Leuten - Männer, Frauen und Kinder - nach Theresienstadt gebracht. Bei Ankunft dort wurden wir wahllos mit Knüppeln, Axtstielen, Gewehrkolben usw. aufs grausamste verprügelt. 59 Männer wurden dabei erschlagen; es waren meist ältere Männer, die nicht schnell genug laufen konnten. Ungefähr 200 Personen sind in der nächsten Zeit an Folgen der Mißhandlungen gestorben. Mir selbst wurden dabei die Ellbogengelenke und die Elle und die Speichen gebrochen. Eine ärztliche Hilfe war nicht vorhanden.«

Ernst Schorz:

»Ich wurde am 27. 8. 1945, wahrscheinlich auf Betreiben des tschechischen Verwalters meines Hofes bei Mährisch-Ostrau, ins Lager gebracht. Dort wurde ich als grubenuntauglich befunden und ins Ziegelellager Mährisch-Ostrau geschickt. Am Wege dorthin wurden wir alle geschlagen und mit Füßen getreten. In diesem Lager wurde ich einer Beerdigungskolonne zugeteilt und arbeitete

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drei Wochen in dieser. Während dieser Zelt mußten wir die Verstorbenen des Lagers auf den Palatzky-Friedhof schaffen und dort begraben. In den drei Wochen habe ich ungefähr 200 Leichen aus dem Hanke-Lager in Mährisch-Ostrau auf den Friedhof geschafft. Sie waren meist verstümmelt. Teilwelse waren die Arme und Beine abgehackt, es waren auch viele weibliche Leichen darunter. Die Leichen wurden zuerst am Friedhof begraben und nach drei Wochen wieder ausgegraben und im Krematorium verbrannt. Von meinem Freund Krischke aus Klantendorf bei Fulnek hörte ich auf seinem Totenbett folgendes, er hatte es als Augenzeuge erlebt. Seine Frau, im 8. Monat schwanger, mußte sich im Hanke-Lager nackt an die Wand stellen und wurde mit Knüppeln so lange auf den Bauch geschlagen, bis die Frucht abging und sie selbst starb. Krischke, der lange Zelt im Hanke-Lager war, hat mir ferner erzählt, daß er Augenzeuge war, wie eine Frau, mit Händen und Füßen am Rücken gebunden, an einer Wand hochgezogen wurde und ihr mit einem Messer beide Brüste abgetrennt wurden. Ich selbst wurde im Ziegeleilager wie alle Häftlinge schwer mißhandelt. Mir wurden auf der rechten Seite alle Zähne ausgeschlagen, und ich erlitt Verstauchungen der Hände und der Arme. Der Lagerführer drängte auf Bestrafung von zwei Posten, die mich mißhandelt hatten. Bei der Verhandlung aber erklärte der Richter: “Er ist ein Deutscher, sie hätten ihn noch mehr schlagen sollen.«

Karl Schneider:

»Ich war 14½ Monate im Lager Thomasdorf interniert. Eingeliefert wurde ich am 15. 6. 1945. Mir wurde zur Last gelegt, im Jahre 1938 einen Tschechen erschossen zu haben. Ich wurde auf das schwerste und grausamste mißhandelt. In vier Wochen wurde ich 16mal einzeln zu verschiedenen Zeiten der Nacht verprügelt. Dabei wurden Gummiknüppel, Peitschen, Ketten, Kanthölzer usw. verwendet. Ich bin jedesmal so lange geschlagen worden, bis ich bewußtlos war. Durch Fußtritte wurden mir drei Rippen eingetreten, außerdem wurden mir die Zähne eingeschlagen, und das Schienbein verletzt. Wenn ich zu Boden fiel, wurde rechts und links von meinem Kopf in den Boden geschossen, ein Wolfshund auf mich gehetzt usw. Am l. 8.1945 wurde ich in das Lager Adlersdorf überführt, wo ich ebenfalls mißhandelt wurde. Am 17. 8. mußte mich Franz Schubert aus Niklasdorf ohrfeigen. Da er es nicht stark genug tat, erhielt er einen Schlag ins Gesicht, daß er tot umfiel. In derselben Nacht wurde auch Kamerad Schiebl zu Tode geprügelt und der 16jährige Knoblich aus Hermannstadt, nach grausamen Quälereien die ganze Nacht hindurch, erschossen. Am 20. 7.1946 bereits war durch eine Zeugenaussage meine Unschuld erwiesen worden. Mein erstes Verhör fand aber erst am 10. 8. 1946 statt, wor- auf ich dann entlassen wurde. In Thomasdorf  bin ich  auch  Zeuge  der furchtbaren Marterungen des  Dr. Pablowsky aus Freiwaldau gewesen, der am 30. 8. 1946 seinen Verletzungen erlegen ist.«

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Rudolf Zebisch:

»Ich kam im Mai 1945 von der Wehrmacht nach Hause, wurde in Leitmeritz von den Tschechen verhaftet und in das Lager Theresienstadt eingeliefert. Bei der Verhaftung wurde ich von den Tschechen schwer mißhandelt. Fünf meiner Kameraden wurden dabei erschlagen. In Theresienstadt selbst waren Mißhandlungen an der Tagesordnung. Bis November 1945 wurden jede Nacht die Häftlinge mißhandelt. Im April 1946 setzten die Mißhandlungen abermals ein und wurden bis zu meiner Entlassung im Juni fortgesetzt. Von vier Transporten, die im Juni und Juli 1945 aus Prag nach Theresienstadt kamen, wurden jedesmal bei der Einlieferung gegen 200 Menschen erschlagen. Ein deutscher Sanitäter erzählte mir im Mai, daß die Zahl der registrierten Toten in Theresienstadt bis zu dieser Zeit 1500 betrug. Außerdem sind dort viele umgekommen, die nicht registriert wurden. Ich selbst habe die ersten sechs Wochen täglich bei der Wegschaffung der Leichen aus den Zellen mitgeholfen. Es waren jeden Tag 30 bis 45 Tote, die auf einem Leiterwagen ohne Registrierung ins Krematorium geschafft wurden. Ich selbst habe mit eigenen Augen gesehen, wie gegen 50 Leute mit Knüppeln erschlagen worden sind. Unter den Erschlagenen waren auch Frauen. Ich selbst habe von Juni 1945 bis zu meiner Entlassung Ende Juni 1946 einen Kessel geheizt. Ich wurde wiederholt auch bei der Arbeit geschlagen und mit Füßen getreten.

Ich kann diese Aussagen beeiden und auch andere Zeugen dafür angeben.«

Namenlos:

»Am 28. 5. 1945 wurde ich in Welhenitz, Bezirk Bilin, auf dem Hof meines Schwiegervaters verhaftet. Ich wurde gefesselt, geschlagen und schließlich mit dem Auto nach Welpet gebracht. Dort wurde ich, an Händen und Füßen gefesselt, dreimal hintereinander bewußtlosgeschlagen und dann in einen Einmannbunker geworfen. In Welpet waren bereits am 22. Mai 1945 elf sudetendeutsche Bauern von dem Kommando des tschechischen Leutnants Cerny erschossen worden. Durch einen Zufall entging ich demselben Schicksal und sah, wie im Lager Leute täglich mißhandelt, erschossen oder mit einem Hammer wie das Vieh erschlagen wurden. Leutnant Cerny nahm die meisten Erschießungen persönlich vor, und ich habe im weiteren Verlaufe ungefähr 20 Ermordungen persönlich gesehen. Ich selbst mußte unter anderem dem Leutnant Cerny die mit Blut befleckten Stiefel ablecken. Nach ungefähr 14 Tagen wurde ich selbst zur Erschießung nach Prag gebracht. Dort wurde festgestellt, daß aber kein Grund zu einer Bestrafung gegen mich vorlag, und ich wurde in das Lager Rusin überstellt, wo ich wieder Zeuge zahlloser Mißhandlungen gewesen bin.«

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Ein Namenloser erzählt:

»Am 26. April 1945 war die Schlacht bei Brunn beendet; in den ersten Nachmittagsstunden hielten die Russen Einzug in Brunn, der Landeshauptstadt von Mähren. Die hierdurch frei gewordenen nationalen Kräfte der Tschechen, insbesondere die Mitglieder der ehemaligen Sokol-Organisationen, geleiteten die russischen Soldaten mit ihren kommunistischen Führern in die Wohnungen der Volksdeutschen und auch der Kollaborateure und übergaben sie der Plünderung. Es wurden nicht nur Schmuck und Geldwerte, sondern auch Sachwerte enteignet und die restlichen Möbel unbrauchbar gemacht.

Die Bevölkerung deutscher Sprache, besonders Mädchen und Frauen, soweit sie eingefangen wurden, kamen in das Kolleg, woselbst sie kaserniert blieben und sich den russischen Truppen zur Verfügung halten mußten. Von hier aus wurden viele geschlechtskrank und innerlich zerrissen in Spitäler abtransportiert, wo sie einer oberflächlichen Behandlung, in Kellerräumen liegend, übergeben wurden.

Wiederholt wurden die in den Wohnungen verbliebenen Deutschen häuserblockweise plötzlich zusammengestellt, durften nur das Notwendigste mitnehmen und mußten ins Sammellager. Solche befanden sich in Obrowitz in einem Eisenbahntunnel, auf der Kleidovka und in Malmeritz, alles Außenbezirke von Brunn. Hier wurden sie von kommunistischen Elementen, die für die Bewachung zu sorgen hatten, derart verprügelt, daß Fälle von Rippenbrüchen und anderen inneren Verletzungen, ja selbst Todesfälle zu verzeichnen waren. Die Toten wurden all ihrer Habe beraubt, die nackten Leichen mit Mistgabeln auf Tücher geschaufelt und dann auf der Erde zum nächsten Wald gezogen, woselbst sie verscharrt wurden.

Zu diesen Arbeiten wurden ebenfalls Volksdeutsche benützt, zur erhöhten Raschheit mit Ruten angetrieben und kamen dann selbst verletzt zurück. Diese Vorgänge wiederholten sich mehrere Male während der Monate April und Mai und boten den Durchführenden Gelegenheit, die letzten Vermögensreste der leeren Wohnungen wegzurauben. Solche Raubzüge wurden behördlich geschützt, und zwar durch die Mitteilung, daß das Vermögen der Deutschen in der Tschechoslowakei auf Konto der Reichsdeutschen Reparationen eingezogen werden muß. Vor den Mißhandlungen blieb selbst das Alter nicht verschont. Auch über 70jährige Personen blieben mit gebrochenen Gliedern verwundet im Straßengraben liegen, wo sie der Erschöpfung erlagen.

Diese Vorgänge wiederholten sich planmäßig auch in allen anderen Städten der CSR und selbst auf dem flachen Lande. Die Streudeutschen, als Einzelfamilien in tschechischen Orten lebend, wurden von den aufgehetzten Bewohnern unter Anführung kommunistischer Funktionäre aus ihren Wohnungen vertrieben, die Männer vielfach erschlagen und die Frauen und Mädchen des Tages zur Arbeit für die roten Truppen angehalten und des Nachts von ihnen verge-

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waltigt. Unter diesen Vergewaltigungen befanden sich nicht nur Kinder von 8, 10 und 12 Jahren, sondern auch Greisinnen bis zu 80 Jahren, welche letztere sowie viele andere Frauen der geschlechtlichen Überreizung erlagen. Viele deutsche Soldaten wurden von den tschechischen Turnern (Sokoin) überfallen, ausgeplündert, erschlagen oder erhängt, und es wurden Leichen gefunden, die die unmöglichsten und grausamsten Verletzungen aufwiesen. Auch diese Leichen wurden in den Wäldern verscharrt.

Die Volksdeutsche Lehrerin aus Zinsendorf bei Brünn, 55 Jahre alt, wurde von den Sokoin in die Turnhalle geschleift und dort mit dem Gesicht zu Boden gelegt. Unter Anführung und Aufhetzen eines gewissen Nowotny, Tscheche aus Zinsendorf, mußte eine Gruppe jugendlicher Sokoin dieselbe mit Füßen bearbeiten, auf ihr herumspringen und ihr mit den Schuhabsätzen ins Gesicht schlagen. In schwerverletztem Zustand, mit einem verrenkten Unterkiefer, wurde sie mit Eisenruten angetrieben und mit ähnlich bearbeiteten Volksdeut- schen 10 km weit zu Fuß nach Brünn getrieben, wo sie im Kolleg eingesperrt wurden, bis sie der Erschöpfung und den Verwundungen erlagen.

Die Gleichmäßigkeit und planvolle Durchführung all dieser Verfolgungen bewiesen eindeutig, daß diese Aktion von einer einheitlich übergeordneten Stelle angeordnet und eingeleitet wurde.

In den Abendstunden des 30. Mai 1945 wurden die Volksdeutschen Brünns und auch der Brünner Sprachinseln aus ihren Wohnungen durch die Polizei und Gendarmerie herausgeholt und unter Vorspiegelung, daß sie sich wieder in ein Lager zu begeben hätten, und dies nur für einige Tage, zusammengeholt, das mitgenommene Handgepäck einer erneuten “Revision” unterzogen, mehrfach beraubt, dann wurden die Deutschen unter Beaufsichtigung und Antreibung durch Partisanen (Tschechen) aus Brünn auf die Straße nach Wien getrieben. Zur Antreibung benützten sie eigens geflochtene Ruten mit eingeflochtenen Stahlstücken. Den Weg bis Wien, ungefähr 154 km, mußten diese Emigranten jeden Alters, also auch Kinder, selbst Greise über 70 Jahre, zurücklegen. Der Zug kam auch bei dem Zentralfriedhof von Brünn vorbei, wo er Zeuge einer behördlich angeordneten Totenschändung des Friedhofes war. Die Monumente waren umgestürzt, und alle deutschen Gräber geschändet. Die Straße von Brünn nach Wien wurde für manchen Volksdeutschen eine Todesstraße. Viele erlagen den Mißhandlungen, der Erschöpfung und dem Hunger. In den Straßengräben lagen bereits derart viel Leichen, daß die angrenzenden Ortschaften außerstande waren, diese zur gegebenen Zeit zu beerdigen. In Pohrlitz selbst fanden 4000 Deutsche den Tod, auf dem Muschelberg bei Nikolsburg liegen 800 Brünner begraben. Immer neue Opfer forderten der Hungertyphus und die Ruhr. Der Fußmarsch dauerte 8 bis 10 Tage und bot ein Bild grenzenlosen Elends und unsagbaren Leidens. Er stellte einen unaussprechlichen Hohn auf alle Humanität dar.«

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Edeltraut Friedel:

»Auf ein Telegramm meines Mannes fuhr ich Anfang Mai 1945 nach Prag. Dort wurde ich bei meiner Ankunft verhaftet und in die Strafanstalt Pankratz eingeliefert. Gleichzeitig wurden ca. 10 000 Menschen im Pankratz eingeliefert. Davon wurden viele erschossen oder erschlagen, viele sind verhungert. Ich selbst wurde dort mehrmals schwer mißhandelt, sah selbst, wie viele erschlagen wurden. Ein Mann wurde vor seiner Frau und seinen Kindern so lange mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen, bis er tot war. Ich sah, wie man Kinder vor ihren Müttern auf dem Boden zerschmetterte und wie besonders schwangere Frauen schwer mißhandelt wurden.«

*

 Für all das Entsetzliche, fast Unaussprechliche, gibt es keine Sühne; keine Gerechtigkeit für die Überlebenden und Hinterbliebenen dieser Opfer beispielloser Grausamkeit.

Der eingangs erwähnte Fall des tschechischen Mörders Frantisek Kroupa zeigt im Gegenteil dokumentarisch, daß nicht nur der Osten, sondern auch der Westen die Massenmorde der Tschechen an den Deutschen schützt und nicht daran denkt, sie zu ahnden.

Kroupa hat als Kommissar des Bezirks-Nationalkomitees von St. Joachimsthal zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit, von Raub bis Mord, begangen.

Am 12. Mai 1945 übernahm eine Handvoll bewaffneter Tschechen, die sich als National-Komitee (narodni vybor) bezeichneten, die Herrschaft in dem  weltbekannten Radiumbad St. Joachimsthal. Auf dem Bürgermeisteramt erschien ein gewisser Frantisek Kroupa, der bereits früher in der staatlichen Tabakfabrik von Joachimsthal als Angestellter gearbeitet hatte. Er stellte sich dem amtierenden deutschen Bürgermeister Franz Schmidt als Vertreter der tschechischen Regierung vor und verlangte die Übergabe des Amtes und der Polizei. Nach der Zusage, daß die Ordnung und Sicherheit unbedingt aufrechterhalten werde, erfolgte die verlangte Übergabe. Kroupa amtierte nun vom 15. Mai an, er erließ alle Befehle, Anordnungen und zeichnete als Vorsitzender des tschechischen Bezirks-National-Komitees.

Einen Tag später, am 16. Mai, wurde das Elternhaus des Emil S., das sich gegenüber der Befehlsstelle Kroupas befand, umstellt, Frantisek Kroupa, im sandfarbenen Sportanzug, drang mit über 10 schwerbewaffneten Tschechen in das Haus ein. Die Männer verteilten sich auf alle Stockwerke und wollten mit einer gründlichen Hausdurchsuchung beginnen.

Emil S. machte Kroupa darauf aufmerksam, daß das Haus drei Stockwerke mit insgesamt 52 Türen habe, die alle verschlossen seien, weil sie von Flucht-

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lingen, Ausgebombten, Soldaten und Rote-Kreuz-Schwestern belegt seien. Er sei jedoch sofort bereit, jede Tür ordnungsgemäß aufzuschließen. Aber Kroupa und seine Kumpane zogen es vor, die Türen mit ihren Gewehrkolben einzuschlagen. Dann wurde gestohlen, was nicht niet- und nagelfest war.

Vor dem Haus »Urania« in Joachimsthal kreischten die Bremsen eines Überfallkommandowagens. Sechs Männer und eine Frau unter der Führung von Frantisek Kroupa stürmten in das Haus. »Machen Sie sich fertig«, brüllten sie Frau Pohl und ihren Sohn an, »in zwanzig Minuten müssen Sie draußen sein.« Auf die Frage der Frau, was denn los sei, hieß es: »Das werden Sie schon sehen.« Herr Pohl, der sich noch als Leiter der Ortskrankenkasse von Jo-achimsthal im Amt befand, war noch im Büro. Seine Frau bat deshalb, mit der Ausweisung zu warten, bis man ihn geholt habe. Daraufhin fuhr ein junger Gendarm in das Büro Pohls und holte diesen in sein Haus, nachdem er ihm vorher die rot-weiße Armbinde mit der Aufschrift »Ochranen narodnim vyborem«, das heißt »geschützt durch den narodni vybor«, abgerissen hatte. In fünf Minuten mußte die Familie Pohl dann ihr Haus verlassen. Man riß ihnen die Eheringe vom Finger, die Uhren aus der Tasche, leerte ihnen die Geldbörsen aus und wies ihnen pro Person nur sieben Mark zu. Frau Pohl nahm man einen guten Mantel weg und gab ihr von ihren sieben Mänteln den schlechtesten. Kroupa bemerkte dazu: »Brauchen Sie das nicht, werden Sie bekommen blaues Arbeitskleid.« Dann verteilten die Plünderer ihre erbeuteten Gegenstände vor den Augen der Familie Pohl. Zum Schluß unterzog man die Pohls noch einer Leibesvisitation, die bei dem Sohn noch 5000 Mark zutage förderte. Einer der Männer gab ihm dafür eine Ohrfeige, daß seine Brille in die andere Ecke des Zimmers flog. Kroupa kommentierte trocken: »Werden wir ihn an die Wand stellen.«

Während eine Anzahl Joachimsthaler von tschechischen Partisanen im benachbarten Schlackenwerth zu Tode gefoltert wurden, behielt sich Kroupa vor, in Joachimsthal eine Hinrichtung vollstrecken zu lassen, deren Zeugen zahllos sind. Unter Androhung der Todesstrafe mußte die gesamte Joachimsthaler Bevölkerung am 4. Juni 1945 um 15 Uhr vor dem Rathaus erscheinen. Nichts Gutes ahnend, warteten die verängstigten Menschen. Plötzlich erschien ein Tscheche auf der Rampe des Rathauses und verkündigte, daß der Sägewerksbesitzer und Feuerwehrhauptmann Max Steinfelsner vom Volksgerichtshof zum Tode durch den Strang verurteilt worden sei. Ein Schrecken ging durch die Glieder aller Anwesenden, als man den Delinquenten zu einem Baum führte, an dem die Hinrichtung vorgenommen werden sollte. Niemand durfte den Platz verlassen, alle mußten die grauenvolle Tat mit ansehen. Zwei Deutsche mußten Steinfelsner die Schlinge um den Hals legen. Als die Deutschen die Hinrichtung unfreiwillig vollziehen mußten, gellten Schreie

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in der Menge auf, und viele Menschen mußten vom Schauplatz dieser Schrek-kenstat gebracht werden. Auf den am Baum hängenden Hingerichteten wurden noch mehrere Pistolenschüsse abgefeuert.

Am selben Tag, an dem Joachimsthal Schauplatz dieses erregenden Schau-spiels war, wurde unter persönlicher Leitung von Kroupa bei Otto Patek eine Hausdurchsuchung vorgenommen, die nach ausgiebiger Plünderung mit der Verhaftung Pateks endete. Auf Befehl Kroupas kam er dann in das berüchtigte Lager Schlackenwerth.

In dieser Hölle wurde Patek, wie er heute schildert, mit weiteren 37 Deutschen bestialisch mißhandelt. Am Tage seiner Einweisung wurde er in den Tanzsaal des ehemaligen »Gasthauses zum Franzosen« geführt. Dort standen bereits Inhaftierte blutig geschlagen an den Wänden. Patek mußte sich mit in der Reihe aufstellen. Die Tschechen schlossen nun alle Türen und stellten zwei Posten mit Maschinenpistolen auf. Die Unglücklichen mußten nun den  Oberkörper entblößen und erhielten so lange Schläge mit Gummiknüppeln, Leder- und Stahlpeitschen, bis ihnen das Fleisch vom Körper hing und sie blutüberströmt zusammenbrachen. Dann wurden sie mit Kübeln kalten Wassers wieder zur Besinnung gebracht, und das grausame Spiel wiederholte sich von neuem. Auf diese Weise wurden sie dreimal bei Tage und dreimal bei der Nacht mißhandelt.

In der Nacht vom 5. zum 6. Juni kamen elf oder zwölf Tschechen in den Tanzsaal und brachten eine Bank und Decken, mit denen die Fenster verhängt wurden. Als ersten ergriffen sie den Uhrmachermeister Müller aus Joachimsthal, legten ihn auf die Bank und schnitten ihm bei lebendigem Leibe mit einem Messer die Ohren ab, stachen ihm die Augen aus, bohrten ihm mit einem Bajonett in den Mund, stießen ihm die Zähne aus und brachen ihm durch Überlegen der Arme und der Beine über die Bank die Knochen. Da er noch lebte, banden sie ihm Stacheldraht zweimal um den Hals und zogen ihn so lange im Saal herum, bis der Körper kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Bei diesem Umherziehen hatte sich ein Tscheche auf den Körper Müllers gestellt, damit dieser beschwert war. Die Leiche war nur noch ein Fleischklumpen, der in einen Mantel gewickelt und in die Mitte des Saales gelegt wurde. Auf diese Weise wurden in dieser Nacht noch sechs andere Männer ermordet, davon drei reichs-deutsche Soldaten. »Durch dieses Miterleben wurden drei Inhaftierte wahnsinnig und ich selbst dem Wahnsinn nahegebracht«, berichtete Patek. Außer dem Uhrmacher Müller seien noch der Förster Kraus und der Tischlermeister Zechel aus Joachimsthal in dieser Nacht umgebracht worden.

»Sämtliche Verhaftungen und Einweisungen aus Joachimsthal (nach Schlackenwerth) wurden auf Veranlassung von Kroupa durchgeführt«, beendet Otto Patek seinen Be-richt.

»Die grausamen Ermordungen auf Veranlassung des tschechischen Kommissars Kroupa, und zwar an Wilhelm Kühn, Inhaber des Hotels “Stadt Wien”

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(Schädel bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert), an Oberförster Kraus (dem man vorher die Fingernägel mit einer Zange herausriß) und an Sattlermeister Viertel (mit einem großen Hammer erschlagen), kann ich ebenfalls bestätigen«, erklärte Emil Scheithauer, zuletzt wohnhaft in St. Joachimsthal, Nr. 148, an Eides Statt. Scheithauer selbst wurde auf Befehl Kroupas ebenfalls verhaftet und mit anderen 50 Joachimsthalern in ein Zwangslager gebracht.

Später setzte sich Kroupa nach dem Westen ab und wurde von ehemals von ihm Gepeinigten im DP-Lager Murnau entdeckt. Als die Sudetendeutschen versuchten, strafrechtlich gegen Kroupa vorzugehen, wurde dieser Henker von den Amerikanern außer Landes gebracht…

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Verbrechen am Deutschen Volk - Erich Kern 1964

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Das tschechoslowakische Lagersystem ab Mai 1945
(Edith Bergler, Bayreuth)

Nach Heinz Nawratil (“Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948”, 5. Aufl. München 1999) errichtete die tschechoslowakische Regierung ab Kriegsende ein über das ganze Land verteiltes Lagersystem, in dem ein großer Teil der seit 800 Jahren ansässigen deutschen Bevölkerung hauptsächlich aus ethnischen Gründen eingesperrt wurde.

Dieses Lagersystem bestand aus:

1.215 Internierungslagern

846 Arbeitslagern

215 Spezialgefängnissen

350.000 Deutsche waren vor ihrer Vertreibung hier interniert und mußten Zwangsarbeit leisten.

Der Terror und die Umstände in den Internierungslagern der Tschechoslowakei, schreibt Petr Holub am 30. Juni 1997 in der tschechischen Wochenzeitung “Respekt”, forderten nach der Schätzung des tschechischen Historikers Tomáš Staněk aus Troppau (Opava) von Kriegsende (Mai 1945) bis 1946 insgesamt 24.000 bis 40.000 Todesopfer.

Kurt Böhme (“Gesucht wird…Die dramatische Geschichte des Suchdienstes”, München 1970), der frühere Leiter des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes, gibt 1970 die Zahl der in diesen Lagern bis 1955 Verstorbenen oder Verschollenen mit ca. 100.000 an.

Alfred Bohmann (“Das Sudetendeutschtum in Zahlen”, München 1959) nennt für das Jahr 1950 etwa noch 5.000 lebende deutsche Zwangsarbeiter in tschechoslowakischen Lagern.

1955 endete die Internierung deutscher Zwangsarbeiter in der Tschechoslowakei.

Es ist das Verdienst der Politik des damaligen deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Bei Inkrafttreten der Pariser Verträge (5. Mai 1955) wies der Kreml Prag an, die Internierten vor der nach dem 5. Mai zu erwartenden Moskau-Reise Adenauers freizulassen. Die Entlassung erfolgte im Sommer 1955.

Weiterverwendete KZ-Einrichtungen der Nationalsozialisten im tschechoslowakischen Lagersystem

Beispiele:

Terezín (Theresienstadt)

Hagibor in Prag

Prosečnice, später umbenannt in Lešaky (Innerböhmen)

Litvinov (Oberleutensdorf) bei Brüx (Most)

Záluži (Maltheuern) bei Brüx (Most)

Rabstejn, jetzt Havraní (Rabstein) bei Böhmisch Kamnitzeská Kamenice)

Chomutov-Sklarska (Komotau-Glashütte)

Rychnov (Reichenau), Kreis Gablonz (Jablonec)

Nová Role (Neu-Rohlau), Kreis Elbogen (Loket)

Bruntál (Freudenthal), Regierungsbezirk Troppau (Opava)

Jiřětín, jetzt Jiřětín oder Jedlovou (St. Georgenthal), Kreis Warnsdorf (Varnsdorf)

Im ersten Jahr nach Kriegsende hießen diese Lager provokativ Koncentračni Tabor (Konzentrationslager).

Sie wurden auch als solche geführt.

Nach einem Jahr wurden sie im Hinblick auf das Ansehen im Ausland umbenannt.

Geändert hat sich aber nur die Bezeichnung. Die unmenschliche Behandlung blieb.

In allen Lagern herrschten:

  • Hunger
  • physische Gewalt gegen Deutsche aller Altersstufen, auch gegen Säuglinge, Kinder und Greise
  • psychische Gewalt gegen Deutsche aller Altersstufen, auch gegen Säuglinge, Kinder und Greise
  • völlig unzureichende hygienische Verhältnisse
  • mangelnde medizinische Versorgung
  • hohe Sterblichkeit
  • Zwangsarbeit

Wegen dieser Zustände wandten sich die britischen Unterhausabgeordneten Richard R. Stokes und Strauss mehrfach an die tschechoslowakische Regierung. Schließlich machte sich Stokes vor Ort ein Bild über die Lagerführung. In seinem Bericht im MANCHESTER GUARDIAN vom 10. Oktober 1945 schreibt er:

“…In der Tat wurden viele sudetendeutsche Sozialdemokraten, die wegen ihrer antinazistischen Gesinnung in KZs gebracht [*das ist ja eine laecherliche Behauptung!!!] worden waren, jetzt in tschechische Arbeitslager eingewiesen, aus dem einzigen Grund, weil sie Deutsche waren. … Hagibor, in der Nähe Prags…Die Baracken sind typische Lager-Baracken mit drei-Stock-Betten, ohne primitivste Annehmlichkeiten und mit den schrecklichsten sanitären Einrichtungen…Ich fand alle Arten von Menschen im Lager vor…Das wöchentliche Menue des Lagers: Frühstück und Abendessen, schwarzer Kaffee und Brot, Mittagessen, Gemüsesuppe…Nach meiner Schätzung betrugen ihre Rationen 750 Kalorien täglich, also unter denen in Bergen-Belsen <nationalsozialistisches Konzentrationslager>…Um 6 Uhr kamen die ersten Arbeitgeber mit Autos und Lastautos in das Lager, um die Sklaven auszusuchen und abzutransportieren…”

Auch in das KZ Theresienstadt, aus dem die Häftlinge der Nationalsozialisten befreit worden waren, wurden Deutsche abtransportiert. Dieses KZ übernahmen die Tschechen von den Nazis und führten es mit der Bezeichnung Koncentračni Tabor (KT) Terezín unter Kommandant Alois Průša weiter.

Hans G. Adler, ein von den Nationalsozialisten dort internierter Prager Jude, schreibt dazu in seinem Buch “Theresienstadt 1941-1945”,Tübingen 1960 :

“Die Befreiung von Theresienstadt hat das Elend an diesem Ort nicht beendet…In die Kleine Festung wurden Deutsche des Landes und reichsdeutsche Flüchtlinge eingeliefert…die Mehrzahl, darunter viele Kinder und Halbwüchsige, wurde bloß eingeliefert, weil sie Deutsche waren. Nur weil sie Deutsche waren..? dieser Satz klingt erschreckend bekannt; man hatte bloß das Wort “Juden” mit “Deutschen” vertauscht. Die Fetzen, in die man die Deutschen hüllte, waren mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Menschen wurden elend ernährt, mißhandelt, und es ist ihnen um nichts besser ergangen, als man es von deutschen Konzentrationslagern her gewohnt war…Die Anzahl der Häftlinge wechselte und dürfte 3.000 kaum einmal überstiegen haben. Nur wenige wurden eines Verbrechens überführt und abgeurteilt, viele wurden erschlagen oder gingen im Lager zugrunde…”

Der deutsche Arzt Dr. Siegel berichtet in den “Dokumenten zur Austreibung der Sudetendeutschen” (4. Aufl. München 1952):

Im KT Terezín befanden sich auch sechs Juden, die die nationalsozialistischen KZs überlebt hatten. Sie waren hier von Tschechen eingesperrt worden, weil sie Deutsche waren.

Ab Kriegsende sind im KT Terezín 1.100 tote Deutsche registriert, 670 davon namentlich.

Die Zahl der Toten wird auf 1.300-1.400 geschätzt.

Trotzdem sagte der tschechische Premier Miloš Zeman am 19. Mai 2002 bei einer Gedenkfeier für tschechische NS-Opfer in Terezín (Theresienstadt), Tschechen und Slowaken hätten Deutsche nie in Konzentrationslager gesperrt. Diese Lüge ist an Impertinenz und Unmoral nicht mehr zu übertreffen.

Beispiele besonders berüchtigter tschechoslowakischer Konzentrationslager, die nach Kriegsende 1945 im tschechischen und sudetendeutschen Gebiet errichtet worden waren:

Adolfovice (Adelsdorf), Kreis Freiwaldau (Jeseník)

Domašov (Thomasdorf), Kreis Freiwaldau (Jeseník)

Die Lager um Mährisch Ostrau (Ostrava), besonders das Hanke-Lager

Die Lager um Witkowitz (Vitcovice)

Jiřětín, jetzt Jiřětín oder Jedlovou (St. Georgenthal), Kreis Warnsdorf (Varnsdorf)

Bruntál (Freudenthal), Regierungsbezirk Troppau (Opava)

Karthaus (verschwunden) bei Jitschin (Jičin))

Olomouc-Hodolany (Olmütz-Hodolein)

Horní Staré Město (Ober Altstadt) bei Trautenau (Trutnov)

Rychnov (Reichenau), Kreis Gablonz (Jablonec)

Terezín (Theresienstadt)

Ústi-Skrivanbole (Aussig-Lerchenfeld)

Chomutov-Sklarska (Komotau-Glashütte)

Kadaň-Prunéřov (Kaaden-Brunnersdorf)

Rabstejn, heute Havrani, (Rabstein) bei Böhmisch Kamnitzeská Kamenice)

Nová Role (Neu Rohlau), Kreis Elbogen (Loket)

Ušovice (Auschowitz) bei Marienbad (Mariánské Lázně)

Město Teplá (Stadt Tepl)

Třemošná (Tremoschna) bei Plzeň (Pilsen)

Plzeň – Bory

Chrastavice bei Taus (Domažlice)

Týnice in Innerböhmen

Prosečnice (heute Lešaky) in Innerböhmen

Dubí bei Kladno

Helenín (Helenenthal) in der Iglauer Sprachinsel

Horní Kosov (Obergoß) in der Iglauer Sprachinsel

Bartoušov (Pattersdorf) in der Iglauer Sprachinsel

Kaunitz-Kolleg in Brünn (Brno)

Malmeritz in Brünn (Brno)

Pohořelice (Pohrlitz)

In Groß-Prag gab es 25 Lager für Deutsche. Besonders gefürchtet waren:

Hagibor

Rais-Schule

Stalinová

Stadion Strahov

Hloubětín

Im Raum Brüx (Most) gab es über 30 Konzentrationslager für Deutsche. Besonders gefürchtet waren:

Záluži (Maltheuern) Nr. 27, 28, 31, 32, 38b, Jugend- und Frauenlager 17, 18

Most (Brüx) Nr. 37

Dolní Jiřetin (Nieder-Georgenthal) Nr. 22, 25

Vrchoslav (Rosenthal) Nr. 33, 34

Litvinov (Oberleutensdorf)

Ein Beispiel:

Koncentračni Tábor Litvinov (Konzentrationslager Oberleutensdorf):

Lagerkommandant: Karel Vlasak, ehemaliger Kohlenarbeiter im Zentrumschacht Maltheuern

Über dem Torbogen des Eingangs war in großen Buchstaben der Wappenspruch der Tschechen zu lesen: “Pravda vitězi” (Die Wahrheit siegt)

Zu beiden Seiten des Eingangs wehten tschechoslowakische Staatsfahnen.

(Bei nationalsozialistischen Konzentrationslagern war über dem Eingang zu lesen: “Arbeit macht frei”. Zu beiden Seiten des Eingangs wehten nationalsozialistische Hakenkreuz-Fahnen.)

Wie aus vielen Berichten hervorgeht, haben die Tschechen nicht nur die Praktiken und Methoden in den Konzentrationslagern des NS-Regimes kopiert und “verfeinert”, sondern auch den Zynismus, der sich im Anbringen eines solchen Spruchs und im Hissen der Staatsfahnen zeigte.

  • Bei der Einlieferung in das Koncentračni Tábor Litvinov mußten abgegeben werden:
  • Uhren, Schlüssel, Ausweise, Kleidung und Schuhe.
  • Die Arbeitsstelle der Häftlinge waren die 4 km entfernt liegenden Hydrierwerke (Stalin-Werke). Dort verflüssigte man Steinkohle zur Gewinnung von Treibstoff.
  • Um die Häftlinge zu quälen, mußten alle Holzschuhe tragen, in denen sie den Weg täglich zweimal im Laufschritt zurückzulegen hatten.
  • Kopfbedeckungen waren generell verboten, damit brennende Sonne, Regen, Wind usw. auf die kahlgeschorenen Köpfe einwirken konnten.
  • Der Tag begann um 3.30 Uhr mit dem Wecken, die Nachtruhe um 22.00 Uhr.
  • Während 18, 5 Stunden mußten die Häftlinge arbeiten, stundenlang stehen, wurden gejagt, geschlagen und durften nie auf ihrer Pritsche liegen.
  • Das Essen bestand aus Wassersuppe, etwas Brot und schwarzem Kaffee.
  • Häftlinge, die außerhalb des Sanitätsblocks durch Gewalteinwirkung starben, wurden nicht auf dem Friedhof beerdigt, sondern außerhalb des Lagers an der Bahnstrecke verscharrt.

Quellen:

Turnwald, Wilhelm: (Hg.) zus. mit der Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung sudetendeutscher Interessen: Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen, 4. Auflage, München 1952

Schieder, Theodor (Hg.): Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Bd. IV/I, Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei, Bonn 1957

Die tschechische Regierung verweigert bis heute (Januar 2005) Entschädigung der Zwangsarbeit für :

  • Die in der Tschechoslowakei verbliebene deutsche Minderheit, obwohl diese Personen Zwangsarbeit für den Staat leisten mußten, dessen Staatsbürger sie heute sind.
  • Die sudetendeutschen Zwangsarbeiter, auch diejenigen, die zehn Jahre lang durch Zwangsarbeit ausgebeutet worden waren.

Die tschechoslowakische Regierung forderte aber ab 1999 von der Bundesregierung Entschädigung für tschechische Zwangsarbeiter.

Dabei verschwieg sie:

  • Dekret 108 vom 25. Oktober 1945, das in §7 Punkt 3 die bevorzugte Entschädigung der “aus rassischen, nationalen und politischen Gründen” Verfolgten aus den konfiszierten sudetendeutschen Besitzungen vorschreibt.
  • Das bis heute andauernde Nichtbeachten dieses gültigen Gesetzes, wodurch den NS-Opfern das ihnen Zustehende vorenthalten wird.

Im März 2000 stellte die Bundesregierung - ohne auf Dekret 108 hinzuweisen - 423 Millionen D-Mark zur Entschädigung tschechoslowakischer Zwangsarbeiter bereit.

Aus dieser Summe wurde pro Person als Entschädigung gezahlt:

  • 15.000 D-Mark für Zwangsarbeit in nationalsozialistischen KZs;
  • 5.000 D-Mark für Fronarbeit an anderer Stelle.

Quelle: http://www.egerer-landtag.de/Geschichte/TschechischesLagersystem.htm

[*Bemerkung by germanvictims]

Sudetenland Gestohlen

Genozid Deutscher*Tschechoslowakai

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Lese hier:

200,000 Sudetendeutsche zuviel

 http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/200000zuviel

Das Andere Lidice

http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/lidice/dal00.html

Dokumente zur Austreibung der Sudetendeutschen:

http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/weissbuch/dasd00.html#inhalt

 

Buecher zum Kaufen:

Flucht und Vertreibung der Deutschen - Die Tragoedie im Osten und im Sudetenland

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